Überraschend kommt diese Nachricht nicht mehr: Kenan Karaman ist der neue Kapitän des Zweitligisten FC Schalke 04, offiziell ernannt im Trainingslager der Königsblauen in Mittersill.
Indizien dafür gab es genug: Schon im Testspiel gegen den dänischen Meister FC Midtyjlland (2:4 nach 81 Minuten, danach Spielabbruch) trug er die Binde, als 62 Minuten lang die aktuelle Top-Elf auf dem Platz stand. Und in seiner Instagram-Story postete der 30-Jährige ein Foto von sich mit Kapitänsbinde und Wimpel in der Hand. Trainer Karel Geraerts verkündete nach dem Spiel, am Donnerstag dem Team seine Wahl mitzuteilen - wer Kapitän ist und wer im Mannschaftsrat sitzt.
Karaman hatte seinen Vertrag bei den Königsblauen unmittelbar vor dem Trainingslager trotz zahlreicher Angebote vorzeitig verlängert - der neue gilt bis Juni 2028, es ist Karamans letzter großer Vertrag. Mit 13 Toren und neun Vorlagen hatte er entscheidend zum Klassenerhalt der Schalke beigetragen, oft das wichtige 1:0 erzielt. Bei den Fans hat er deshalb einen Stein im Brett, nie in seiner Karriere wurde er so geliebt. Diese Tatsache, die lange Vertragslaufzeit und das angehobene Gehalt waren die Gründe für Karaman, den Vertrag zu verlängern. Er will unbedingt mit Schalke in die Bundesliga zurückkehren - und als Kapitän vorangehen.
Auch die Wahl des Karaman-Vertreters ist nicht überraschend: Paul Seguin ist der Schlüsselspieler von Geraerts im Mittelfeld, ein wichtiger Ansprechpartner in der Kabine. Schon in der schwierigen Vorsaison war Seguin der engste Vertraute von Geraerts. Er ist noch da, während zahlreiche Geraerts-Kritiker den Klub verlassen haben.
In den Mannschaftsrat hat es Innenverteidiger Tomas Kalas geschafft. Der erfahrene Tscheche war bereits in der englischen Zweiten Liga bei Bristol City Kapitän und geht mit natürlicher Autorität voran.