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Oberhausen
Nach Schwitzkasten-Attacke - Kreisliga-Derby abgebrochen

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Das Kreisliga-C-Derby zwischen der BV Osterfeld III und TB Oberhausen musste nach einer Attacke auf den Schiedsrichter abgebrochen werden. RS fragte bei den Beteiligten nach.

In der Kreisliga-C-Staffel 1 in Oberhausen/Bottrop ist es am Sonntag zu einem skandalösen Vorfall gekommen. Das Spiel zwischen der Drittvertretung des BV Osterfeld und der 1. Mannschaft von TB Oberhausen musste beim Spielstand von 2:0 für die Gäste kurz vor dem Abpfiff abgebrochen werden.

Der Grund: Schiedsrichter Christian Schaffeld wurde von einem BVO-Spieler angegangen und in den Schwitzkasten genommen. Daraufhin bildete sich eine große Spielertraube. Zu einer Massenschlägerei kam es aber glücklicherweise nicht.

RevierSport hat bei den Beteiligten nachgefragt: Was war da los?

Martin Schürmann, Vorsitzender des Kreisfußballausschusses Oberhausen/Bottrop:

"Kurz vor dem Ende hat es ein Foulspiel gegeben, mit dem ein BVO-Spieler nicht einverstanden war. Er ist zum Schiedsrichter gegangen, hat ihm irgendetwas gesagt und daraufhin die Rote Karte erhalten. Ein anderer BVO-Spieler ist dann auf den Schiedsrichter zugelaufen, dieser wollte sich schützen und ist in der Rückwärtsbewegung gestolpert. Der Spieler, welcher auf den Schiedsrichter zulief, wurde im ersten Moment von einem TBO-Spieler zurückgehalten. Der Schiedsrichter stand wieder auf und entfernte sich weiter. Der BVO-Spieler lief dann erneut auf den Unparteiischen zu und versuchte ihn ins Stolpern zu bringen. Fast zeitgleich nahm er den Schiedsrichter in den Schwitzkasten und brachte ihn zu Fall. Am Boden liegend hielt er ihn weiter im Schwitzkasten fest und umklammerte ihn. Beide Mannschaften haben glücklicherweise sehr gut reagiert, den Schiedsrichter befreit und ihm auch Sicherheit gewährt. Ich habe mich dann auch um den Schiedsrichter gekümmert, der zunächst sichtlich mit den Nerven am Ende war. Er war einfach nur geschockt. Ich hoffe, dass es ihm nun den Umständen entsprechend gut geht. Seine Mutter hat ihn abgeholt und sie sollte, so war mein Rat, in die Notaufnahme eines Krankenhauses fahren, um den Vorfall auch zu dokumentieren und eventuell eine Strafanzeige zu stellen.

Es ist glücklicherweise so, dass das in Oberhausen sehr selten passiert. Doch jede Attacke auf einem Fußballplatz gegen den Schiedsrichter ist eine zu viel. Das ist ganz klar. So etwas wollen wir auf den Fußballplätzen nicht sehen! Ich habe am Abend noch lange mit Tuncay Aksoy, dem ersten Vorsitzenden von BV Osterfeld, telefoniert. Er wollte die Dritte Mannschaft sofort vom Spielbetrieb abmelden. Ich habe ihm dazu nicht geraten, weil ich ein Gegner von Kollektivstrafen bin. Es sollte nicht die ganze Mannschaft bestraft werden, wenn ein, zwei oder drei Leute aus der Reihe tanzen. Was Aksoy am Ende macht, bleibt natürlich ihm und BVO überlassen."


Tuncay Aksoy, erster Vorsitzender von BV Osterfeld: "Ich war am Sonntag in Amsterdam und habe das am Abend alles mitbekommen. Ich wurde darüber informiert. Ich habe für Montag, 19 Uhr, eine Besprechung mit unserer Dritten Mannschaft angeordnet. Wir werden alles tun, um das aufzuschlüsseln. Dieser Spieler wird definitiv sanktioniert. Ich werde alles dafür tun, damit er die höchste Strafe überhaupt erhält. So etwas kann und will ich nicht im Fußball sehen! Sollte noch herauskommen, dass mehrere Spieler beteiligt waren, dann wird die Mannschaft zurückgezogen - da bin ich rigoros. Ich habe seit Sonntagabend so viele Anrufe erhalten und ärgere mich einfach. So etwas darf nie passieren. Auch wenn der Gegner robust spielt oder der Schiedsrichter Fehlentscheidungen trifft, hat keiner das Recht in unserer Gesellschaft, Gewalt im Fußball oder im Sport überhaupt anzuwenden."

Christian Wilke, Vorsitzender von TB Oberhausen:

"Ich war selber gar nicht vor Ort. Ich kann da nur das sagen, was mir geschildert wurde. Unsere Mannschaft hat sich dabei sehr gut verhalten und versuchte deeskalierend einzuwirken. Dass solche Angriffe auf den Schiedsrichter nicht auf den Sportplatz gehören, ist klar. Solche Szenen kann man nur verurteilen."

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