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Trainerteam, Stimmung, Zugänge – 07 Erkenntnisse aus dem Trainingslager

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Rot-Weiss Essen im Trainingslager. Foto: Tim Rehbein/RHR-FOTO
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Seit Sonntagmittag weilt die Mannschaft von Rot-Weiss Essen wieder im Ruhrgebiet. RevierSport hat im Trainingslager in Arnheim einige Erkenntnisse gewonnen.

Rot-Weiss Essen arbeitete von Dienstag bis Samstag (Sonntag war Abreise) im niederländischen Arnheim am Feinschliff für die kommende Drittliga-Saison 2024/25.

RevierSport war die ganze Zeit mit vor Ort und hat 07 Erkenntnisse aus den insgesamt sieben Trainingseinheiten und dem Testspiel am Samstag gegen Regionalligist Borussia Mönchengladbach II (1:1) gewonnen.

Erkenntnis 1: Kommunikatives und eingespieltes Trainerteam

Bei Rot-Weiss Essen gibt nicht nur der Chef, in dem Fall Coach Christoph Dabrowski, klare Anweisungen, sondern das komplette Trainerteam tritt insgesamt sehr kommunikativ auf. Während des Trainings hält Co-Trainer Lars Fleischer die meisten Ansprachen. Gemeinsam mit Paul Freier baut er die jeweiligen Übungen auf und erklärt diese auch vor der gesamten Mannschaft.

Dabrowski schaut ganz genau hin und greift ein, wenn er es für nötig hält. Das Aufwärmtraining übernimmt derweil Athletikcoach Tobias Schmidt (wird sein Studium berufsbegleitend weitermachen und somit im Trainerteam bleiben), um die Torhüter kümmert sich Manuel Lenz. Es herrscht eine klare Aufgabenverteilung im Essener Trainerteam. "Das hat auch was mit Vertrauen zu tun – und das ist bei uns definitiv vorhanden", freute sich Dabrowski während des Trainingslagers.

Erkenntnis 2: Defensive/ Innenverteidigung

Wenn sich die RWE-Fans um einen Mannschaftsbereich keine Sorgen machen müssen, dann ist es definitiv die Innenverteidigung. Zwar verloren die Essener mit Felix Götze ihren besten Abwehrspieler, aber sie konnten diesen Abgang durch die robusten und drittligaerfahrenen Michael Schultz und Tobias Kraulich gut kompensieren.

Schultz kommuniziert sehr viel auf dem Platz und Kraulich scheint sich von seiner langwierigen Oberschenkelverletzung auch mittlerweile erholt zu haben. Dazu kommen noch José-Enrique Ríos Alonso und Mustafa Kourouma. Insgesamt hat RWE also vier Innenverteidiger, die allesamt schon ihre Qualitäten nachgewiesen haben. In keinem Mannschaftsbereich ist die Dabrowski-Elf so gut aufgestellt.

Erkenntnis 3: Ekin Celebi

Ekin Celebi ist für Rot-Weiss Essen ein gefühlter Neuzugang. Das komplette letzte Jahr verpasste der frühere Hannoveraner verletzt, nun ist er wieder voll fit. Zu Beginn der Vorbereitung hatte Celebi noch einen erheblichen Fitnessrückstand, aber durch die insgesamt acht Einheiten im Trainingslager ist der 24-Jährige wieder eine echte Option für Dabrowski.

Dem Linksverteidiger fehlen noch etwas Spielpraxis und Spritzigkeit, aber mit seiner Ballsicherheit und guten Technik könnte er zum Essener System passen. Er ist definitiv einer der Gewinner der letzten Tage. Sein größtes Problem: Mit Lucas Brumme spielt ein gesetzter Leistungsträger auf der gleichen Position. Im Testspiel gegen Gladbach II standen beide jedoch gemeinsam auf dem Platz.

Erkenntnis 4: Vorne drückt der Schuh

In zahlreichen Gesprächen mit Christoph Dabrowski, Christian Flüthmann und Marcus Steegmann wurde immer wieder die größte RWE-Baustelle deutlich benannt: die Offensive. Es fehlen noch drei gute Akteure – ein Flügelspieler, ein Zehner und ein Stürmer. Nur Leonardo Vonic und Ramien Safi wussten bisher aus der Essener Offensive zu überzeugen.

Ein, zwei klassische Unterschiedsspieler im vorderen Drittel mit Qualität und Quote würden den Rot-Weissen sehr gut zu Gesicht stehen. Mit Marvin Obuz (7 Tore, 14 Vorlagen), Isaiah Young (5 Tore, 2 Vorlagen) und Cedric Harenbrock (8 Tore, 4 Vorlagen) verlor der Drittligist insgesamt drei Stammspieler in der Offensive, die zusammen 40 Scorerpunkte sammelten. Das muss erst einmal aufgefangen werden. Stand 23. Juli wurde dieses Ziel noch nicht erreicht.

Erkenntnis 5: Stimmung in der Mannschaft

In den fünf Tagen in Arnheim hat RevierSport auch einen Einblick vom Mannschaftsklima bekommen. Rot-Weiss Essen hat eine homogene Truppe, die Spieler verstehen sich untereinander und machen zusammen viele Späße. Stinkstiefel gibt es nicht und auch die neuen Spieler sowie die Jungs aus der U19 wurden gut integriert.

Erkenntnis 6: Spielidee

Rot-Weiss Essen will auch in der kommenden Saison wieder einen attraktiven Fußball spielen. Im Trainingslager wurde fast ausschließlich das Spiel mit dem Ball forciert: Einstudierte Kombinationen über außen und das Zentrum, Überzahl kreieren und Situationen auflösen gehörten zu den Trainingsinhalten.

Meist wurde mit einer Dreierkette und zwei Sechsern aufgebaut. Es wird spannend, ob RWE diese Philosophie auch mit dem neuen Kader im Wettkampf umsetzen kann. Von der letztjährigen Spielaufbau-Achse sind nur noch Lucas Brumme (rückte meist ein) und Torben Müsel übriggeblieben.

Erkenntnis 7: Neuzugänge

Mit Robbie D'Haese, Tobias Kraulich, Michael Schultz, Ramien Safi, Dion Berisha, Jimmy Kaparos und Tom Moustier (aktuell verletzt) hat RWE sieben externe Zugänge verpflichtet. RevierSport hat die neuen Spieler im Trainingslager genau unter die Lupe genommen. Unser Fazit: Schultz, Kraulich und Safi könnten die Mannschaft auf Anhieb verstärken und haben sich – Stand 23. Juli – erst einmal einen Stammplatz erkämpft. Auch Kaparos ist auf einem guten Weg, aber er ist nicht am Ende seiner Entwicklung angekommen. Der Sechser braucht noch etwas Zeit, um sein Top-Niveau zu erreichen.

Berisha und D'Haese konnten im Trainingslager dagegen nicht wirklich auf sich aufmerksam machen. Sie werden am Anfang wohl zunächst auf der Bank sitzen und müssen sich steigern. Zudem sind von der U19 Gianluca Swajkowski und Berkant Gedikli mit einem Profivertrag ausgestattet worden. Während Swajkowski einen ordentlichen Eindruck hinterließ, ist Gedikli noch nicht richtig im Seniorenfußball angekommen. Auch er wird es sehr schwer haben, auf Einsatzzeiten zu kommen.

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