Das „Yanmar Field Nagai“-Stadion wirkt von außen riesig, innen kann es aber nicht verbergen, dass es etwas in die Jahre gekommen ist. Der Rasenplatz wird von einer Laufbahn umrundet. 50.000 Menschen passen hier rein, am Mittwochabend in Japan kamen knapp 21.000 Fans und sie sahen einen BVB, der deutlich konzentrierter, überzeugter auftrat als noch in Thailand (bis die Kraft nachließ). Die Dortmunder gewannen ihr Testspiel bei Cerezo Osaka 3:2 (3:0). Die Dortmunder Tore? Die erzielten Karim Adeyemi (26., 30.) und Jamie Bynoe-Gittens (29.).
Vor dem Stadion wehte ich leichter Wind, auf den Tribünen staute sich die Luft, doch trotz der drückenden Temperaturen zeigten die Schwarz-Gelben, für die es noch in der Nacht zurück nach Deutschland geht, dass sie die 0:4-Pleite in Bangkok gegen Pathum United nicht auf sich sitzen lassen wollten.
Bemerkenswert: Julian Brandt führte die Elf erneut als Kapitän auf das Feld (er ist in der Hierarchie nach oben gerutscht) – und leitete das erste Tor ein. Seine Flanke landete auf dem Kopf von Sebastien Haller, der bekam nicht genügend Druck auf den Ball, dafür wurschtelte sich von hinten Karim Adeyemi durch den Sechzehnmeterraum und nutzte den verunglückten Haller-Kopfball für die Führung.
Kurz danach zog Bynoe-Gittens nach innen und zielte aus 16 Metern genauer als genau in die rechte Ecke. Ein traumhaftes Tor. Eine Minute später überrannte Adeyemi seinen Gegenspieler nach einem langen Ball von Ayman Azhil, normalerweise in der U23, und schloss überlegt ab.
In der Halbzeit blieb Haller in der Kabine, Youssoufa Moukoko zog sich sein Trikot über. Später kam auch Julien Duranville, sein erster Einsatz in dieser Vorbereitung. Und noch jemand betrat den Fußballplatz: Shinji Kagawa, Dortmunder Legende, der jetzt wieder in Osaka spielt. Der 35-Jährige sah, wie Masaya Shibayama das 1:3 durch eine Art Seitfallzieher erzielte (66.). Duranville zeigte noch ein atemberaubendes Dribbling, aber die Kraft schien nachzulassen. Reiya Sakata verkürzte auf 2:3 (73.). Der Endstand. Bitter: Yannik Lührs musste kurz vor Schluss verletzt vom Platz.
Dass das Stadion etwas spärlich besetzt war, wertete der BVB nicht als Enttäuschung, denn normalerweise liege der Zuschauerschnitt bei Heimspielen von Cerezo Osaka, Sechster in Japans Erster Liga, nur bei etwa 15.000. Und überhaupt: Sportlich zeigten sich die Borussen verbessert. Die Asienreise endet versöhnlich.