Thomas Ouwejan ist so etwas wie ein Sinnbild für die bislang nicht enden wollende Krise beim FC Schalke 04. In der vergangenen Saison war der Niederländer noch einer der Aufstiegshelden. Mit drei erzielten Toren und acht Vorlagen sorgte der Niederländer maßgeblich mit dafür, dass den Königsblauen der Weg zurück in die 1. Liga gelang.
Daraufhin wurde der vor der Saison 2021/22 im Rahmen eines Leihgeschäftes von seinem Jugendverein AZ Alkmaar zum S04 gewechselte Linksverteidiger fest verpflichtet und mit einem Zwei-Jahres-Vertrag ausgestattet. Doch bislang ist der 26-Jährige in der Bundesliga noch nicht so richtig angekommen.
Eigentlich war er auf der linken Seite fest eingeplant, um Simon Terodde mit seinen gefährlichen Standards und Flanken zu füttern. Nach zunächst durchwachsenen Leistungen verletzte sich Ouwejan beim 0:2 gegen den SC Freiburg Ende Oktober am Innenband des linken Knies und fiel seitdem aus. Sein Vertreter Kerim Calhanoglu konnte die Lücke nicht füllen und wurde inzwischen an den SV Sandhausen ausgeliehen. Auch der eigentlich offensivere Tobias Mohr fiel auf dieser Position durch.
Im Winter legte der Klub deshalb nach und verpflichtete Jere Uronen von Stade Brest bis zum Saisonende mit Kaufoption.
Doch auch der Finne konnte bislang – auch beim 0:0 gegen den 1. FC Köln – nicht vollends überzeugen, weswegen die S04-Fans sehnsüchtig auf die Rückkehr von Ouwejan warten. Die dürfte nun unmittelbar bevor stehen. Eigentlich hätte er schon im Heimspiel gegen die Kölner dabei sein können, sagte Ouwejan nach dem Spiel. „Ich bin wieder einsatzbereit. Ich bin voll im Training und hoffe, dass der Trainer mich in der nächsten Woche mit in den Kader nimmt“, erklärte der Holländer.
Dennoch verzichtete Schalkes Trainer Thomas Reis auf Ouwejan. Anschließend erklärte er, warum. „Du hattest gegen Köln Spieler dabei wie Alex Kral, bei denen du wusstest: 90 Minuten geht definitiv nicht. 60 Minuten geht auch definitiv nicht. 45 Minuten werden auch eng. Bei Rodrigo Zalazar war es dasselbe“, erklärte Reis. „Dann hättest du mit Thomas, wenn ich ihn 2mit reingenommen hätte für dieses Spiel, noch jemanden, der lange raus war. Und da musste ich einfach eine Entscheidung treffen.“
Ouwejan spielte also nicht, weil Reis das Risiko mit drei Rückkehren nach längerer Verletzung auf der Bank zu hoch war. Aber der Ex-Bochumer machte Ouwejan Hoffnung, dass er am nächsten Samstag bei Borussia Mönchengladbach wieder im Kader ist. „Es ist so, dass Thomas auf jeden Fall wieder viel besser dabei ist. Er hat die Sicherheit für sein Knie, dass nichts mehr passieren kann. Er hat ja auch trainiert“, sagte Reis. „Aber das waren die Gründe, weswegen ich nur zwei mitgenommen habe, die noch nicht bei 100 Prozent waren.“