Der Meistermacher? Kommt diesmal nicht infrage, dafür ist der Wettbewerb an der Spitze zu gering. Dann aber der Mann, der einen Außenseiter zum DFB-Pokalsieg geführt hat? Reicht in diesem Fall auch nicht aus. In der Fußball-Bundesliga sind Titel kein Garant dafür, um von den Spielern zum Gewinner des Jahres unter den Trainern gewählt zu werden. So haben jedenfalls 248 Bundesligaprofis entschieden, die das Fachmagazin Kicker befragt hat. Doch weder Bayern Münchens Jupp Heynckes noch sein Nachfolger Niko Kovac, mit Eintracht Frankfurt Sensationssieger im DFB-Pokal, waren für die Spieler der Gewinner des Jahres. In diesem Fall war ausnahmsweise der Zweite der Erste: Domenico Tedesco vom Vizemeister FC Schalke 04 war mit großem Abstand Sieger bei der Umfrage.
Nachfolger von Nagelsmann
Der 32 Jahre Deutsch-Italiener hat gleich in seiner ersten Saison mit den Königsblauen überzeugt und dafür die Anerkennung der Erstligaspieler erfahren. Tedesco wurde bereits im Winter zum Gewinner der Hinrunde gewählt, nun gilt das auch für die komplette Saison. Mit 30,7 Prozent lag der Schalker am Ende vor Kovac (15,5 Prozent), Tayfun Korkut vom VfB Stuttgart (14,7 Prozent), Julian Nagelsmann von der TSG Hoffenheim (10,1 Prozent) und Bayern Münchens Trainer-Legende Jupp Heynckes (9,7). Tedesco ist damit Nachfolger von Nagelsmann, der 2016/2017 die Bundesligaprofis überzeugen konnte.
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Wenn es nicht überrascht, dass der Zweite der Erste ist, verwundert es auch nicht, wenn der Vierte der Letzte wird. Peter Stöger hat Borussia Dortmund zwar durch eine turbulente Rückrunde geleitet und schließlich auch wieder in die Champions League geführt – trotzdem ist der 52 Jahre alte Österreicher für die 23,9 Prozent der Spieler der Verlierer des Jahres. In der Hinrunde war Stöger trotz des Absturzes mit dem 1. FC Köln nur Dritter hinter Dortmunds Peter Bosz und Carlo Ancelotti, zum Saisonende aber lag er vor seinem BVB-Vorgänger Bosz (15,1 Prozent), dem beim Hamburger SV entlassenen Bernd Hollerbach (14,7 Prozent), Wolfsburgs Retter Bruno Labbadia (10,5 Prozent) und beim FC Bayern geschassten Carlo Ancelotti (10,1 Prozent).
Schalke als positive Überraschung gekürt
Kein Wunder, dass bei der Kicker-Umfrage auch Schalke 04 als positivste Überraschung unter den Vereinen gekürt wurde. 24,4 Prozent genügten für Platz eins vor dem VfB Stuttgart (21,8 Prozent) und Eintracht Frankfurt (19,7 Prozent). Negativste Überraschung war der 1. FC Köln (46,2 Prozent), als Europa-League-Teilnehmer in die Saison gegangen und am Ende abgeschlagen in die 2. Liga abgestiegen. Es folgten der in der Relegation gerettete VfL Wolfsburg (31,5 Prozent), Mitabsteiger Hamburger SV (12,6 Prozent) – und Borussia Dortmund (4,2 Prozent) auf Platz vier.