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Erkenschwick: Spieler legen Trainingsarbeit nieder, der Baum brennt
Monatelang kein Geld

Erkenschwick: Spieler legen Trainingsarbeit nieder, der Baum brennt
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In Erkenschwick brennt mal wieder der Baum. Sportlich hat sich die Spielvereinigung gerade gefangen, da kommt der nächste Schock. Denn in dieser Saison haben die Spieler noch keinen Cent gesehen. Die Neuzugänge warten auf zwei, die verbliebenen Kicker auf drei Gehälter. Aus diesem Grund hat sich das Team dazu entschieden, nicht mehr zum Training zu kommen. "Wenn man so lange kein Geld sieht, ist es schade", ist Kapitän Martin Setzke enttäuscht und erklärt die Maßnahme:

ERKENSCHWICK /Wölpper: "Gibt keinen Gewinner" Schuldfrage müßig

Für Erkenschwicks Coach Manfred Wölpper sind die aktuellen Geschehnisse doppelt ärgerlich. Denn gerade erst ist sein Ärger über den Fehlstart verflogen und auch seine eigene Position wieder gefestigter. Da kommt der Trainings-Boykott des Team natürlich zum ungünstigsten Zeitpunkt. RS sprach mit dem Fußballlehrer über den finanziellen Engpass, die Auswirkungen des Streiks und die Zukunft des Vereins.

Herr Wölpper, erst der miserable Auftakt, nun das Finanz-Chaos. Gehen die andauernden Rückschläge nicht an die Nerven? Natürlich, wir kommen einfach nicht zur Ruhe. Es war in den letzten Wochen wohl zu schön. Wir haben endlich sportlich die Kurve gekriegt, jetzt fängt es so an. Das sind Nebengeräusche, die wir nicht gebrauchen können. Ich kann die Jungs verstehen, trotzdem schneiden wir uns ins eigene Fleisch, denn die Physis bleibt auf der Strecke. Man muss sich dann natürlich fragen, wem damit geholfen ist. Die Truppe hat einen außergewöhnlichen Charakter, doch einen Gewinner kann es bei dieser Geschichte nicht geben.

Wer trägt denn dafür die Schuld? Sind es die Spieler, die überreagieren, oder ist es der Vorstand, der seinen Verpflichtungen nicht nachkommt?

Die Schuldfrage zu diskutieren ist müßig. Wir befinden uns in einer misslichen Lage und sollten uns jetzt nicht selbst zerfleischen. Ich stelle mich nicht gegen den Verein, da ich ein Angestellter bin. Ich werde nicht mit dem Finger auf irgend jemanden zeigen. Das Team ist jedenfalls nicht zu teuer. Francis Bugri ist deshalb gekommen, weil er einen Job bekam, nicht weil er bei uns viel verdient. Er liegt im gleichen Rahmen wie alle anderen auch. Müssen Sie auch auf Ihr Geld warten?

Dazu möchte und werde ich nichts sagen. Wie geht es Ihnen in diesen schwierigen Zeiten?

Natürlich nicht so gut. Jetzt ist sehr viel Porzellan zerschlagen worden. Ich kann nur hoffen, dass es dem Vorstand gelingt, schnellstmöglich die Sponsoren zu bewegen die Gelder zu zahlen, damit alles in normalen Bahnen läuft. Es tut mir nämlich verdammt weh, dass mir momentan der Bezug zur Mannschaft fehlt. Haben Sie Hoffnung, dass am Stimberg auch in naher Zukunft noch Oberliga-Fußball geboten werden kann?

Sportlich ja. Auch finanziell habe ich weiterhin Vertrauen, dass der Vorstand alles versucht. Ob es ihm gelingen wird, vermag ich nicht zu beurteilen.

Machen Sie sich über eine mögliche Insolvenz Gedanken?

Nein! Ich werde so lange meiner Arbeit nachgehen, wie es möglich ist. Wie lange das sein wird, kann ich wirklich nicht sagen. Auch in der Vergangenheit war es hier immer schwierig und es gab immer diese Engpässe. Aber wir haben es auch immer hinbekommen. Die Gerüchte-Küche brodelt und eines besagt, dass es die angeblichen Zusagen der Gelder gar nicht oder zumindest nicht schriftlich gibt. Wissen sie etwas darüber? Nein, aber ich glaube schon, dass die Verträge mit den Geldgebern auch wirklich vorhanden sind, sonst hätten wir ja keine Lizenz erhalten. Ist Ihr Team vom Vorstand einmal über die aktuelle Lage aufgeklärt worden?

Der Spielerrat hat einige Male mit den Verantwortlichen gesprochen, vor die Mannschaft hat er sich allerdings noch nicht gestellt.

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