Rot-Weiss Essen musste durch die 0:2-Niederlage beim SV Sandhausen einen Rückschlag im Aufstiegskampf verkraften. Weil der SSV Jahn Regensburg aber ebenfalls verlor (1:3 in Freiburg II), ist der Traum von der Relegation noch nicht endgültig ausgeträumt - auch wenn nun natürlich alles passen muss.
Im GP Stadion am Hardtwald passte für RWE an diesem Samstagnachmittag dagegen nichts. Man hatte das Gefühl, die Essener könnten noch zwei Stunden spielen, an dem Ergebnis hätte sich nichts geändert. Es wirkte so, als wären die Essener durch die gute Ausgangslage wie gelähmt gewesen.
Für den Tabellenvierten war es die erste Niederlage seit über zwei Monaten. Auswärts war RWE zuvor sechsmal in Folge ungeschlagen geblieben. Marcus Steegmann, Direktor Profifußball bei Rot-Weiss Essen, versuchte diese 0:2-Pleite nach dem Schlusspfiff einzuordnen.
"Sandhausen tut sich immer dann leichter, wenn sie nicht die Favoritenrolle haben, sondern aus dieser leichten 'Underdog'-Rolle kommen können. Gegen uns konnten sie das Spiel aus genau dieser Haltung bestreiten. Ein Beispiel: Sie haben Dresden und Regensburg geschlagen, verlieren dann aber zuhause gegen Lübeck. Für sie war es ein gefundenes Fressen, uns ein Bein zu stellen", erklärte Steegmann im RevierSport-Gespräch.
Über die eigene Leistung sagte der frühere Profi: "Meiner Meinung nach haben wir eigentlich ein sehr ordentliches Spiel gemacht, aber final hat es nicht gereicht. In den entscheidenden Situationen hat uns leider die richtige Lösung gefehlt. Das muss man so ehrlich sagen. Man kann in Sandhausen verlieren. Das ist ja auch keine schlechte Mannschaft. Wir hatten in dieser Saison schon ganz viele enge Spiele, auch die Partien in Mannheim und Saarbrücken waren auf Messers Schneide. Jetzt haben wir es leider nicht hinbekommen."
Auch wenn RWE jetzt nur noch Außenseiterchancen im Kampf um die 2. Liga besitzt und neben zwei eigenen Siegen auch auf Patzer der Konkurrenz angewiesen ist, glaubt Steegmann weiter an den großen Traum. Das Ziel: Ein "Endspiel" in Lübeck:
Wir haben die Möglichkeit, uns vielleicht ein Endspiel zu erspielen. Das liegt dann natürlich nicht mehr in unserer Hand, aber trotzdem wollen wir unser letztes Heimspiel gegen 1860 München mit unseren tollen Fans gewinnen, um dann vielleicht dieses Endspiel zu bekommen. Darauf sollten wir uns konzentrieren. Das Thema ist noch nicht vorbei.
Marcus Steegmann.
"Durch die Konstellation, wie die anderen Ergebnisse gelaufen sind, sollten wir uns voll auf 1860 München fokussieren. Da können wir Regensburg nochmal unter Druck setzen, weil wir bereits am Freitag spielen und vorlegen. Wir haben die Möglichkeit, uns vielleicht ein Endspiel zu erspielen. Das liegt dann natürlich nicht mehr in unserer Hand, aber trotzdem wollen wir unser letztes Heimspiel gegen 1860 München mit unseren tollen Fans gewinnen, um dann vielleicht dieses Endspiel zu bekommen. Darauf sollten wir uns konzentrieren. Das Thema ist noch nicht vorbei."
Während viele Spieler in Sandhausen nicht ihren besten Tag erwischten, gehörte Essens Stratege Torben Müsel mal wieder zu den Aktivposten im Mittelfeld, auch wenn er dieses Mal selbst fast gar nicht in Abschlusssituationen kam.
Er agierte gewohnt ballsicher und spielte viele kluge Chipbälle hinter die Kette, die die Offensivakteure aber nicht in Tore ummünzen konnten. Am 25. März hatte der 24-Jährige seinen Vertrag bis 2026 verlängert, er ist längst zum unumstrittenen Leistungsträger avanciert. Von Steegmann gab es ein Sonderlob:
"Torben Müsel ist ein absolut positives Beispiel. Er hat frühzeitig signalisiert, dass er sich zum Verein voll bekennt und den gemeinsamen Weg gerne weitergehen möchte. Seit Wochen zeigt er richtig gute Leistungen und ist einer unserer konstantesten Spieler im Kader. Torben geht in dieser wichtigen Phase voran. Das freut uns natürlich, dass er nach seiner Verlängerung solche guten Leistungen liefert."