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FV Scharnhorst
Trainer entlassen - "Das ist charakterlos"

FV Scharnhorst: Trainer Fröhling geschasst
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Der FV Scharnhorst hat sich nach neun Monaten von Übungsleiter Roland Fröhling getrennt. Der Grund: Differenzen zwischen dem Trainer und Teilen der Mannschaft.

Als Favorit in die Saison gestartet, findet sich der FVS nach vier Spieltagen sieglos im unteren Tabellendrittel wieder. Am Anfang der Woche musste Trainer Roland Fröhlig seinen Hut nehmen. Allerdings ist die aktuelle sportliche Misere nicht das Hauptmotiv, das die Verantwortlichen zu diesem Schritt bewegte.

Bruch in der Mannschaft, Spieler ergriffen die Initiative

„Das Problem“, erklärt FV-Geschäftsführer Klaus Rodriguez, „lag nicht in der täglichen Trainingsarbeit Rolands. Aber es gab Differenzen zwischen ihm und gestandenen Führungsspielern, was seine Aufstellungen angeht. Nachdem Teile der Mannschaft das Gespräch mit dem Vorstand gesucht hatten, sahen wir keine Perspektive mehr und mussten schnell handeln.“

Der endgültige Bruch erfolgte am vergangenen Wochenende im Rahmen des Meisterschaftsspiels beim VfL Kamen. Die Fröhling-Elf ging mit 0:4 baden. „Da hatte ich den Eindruck, dass die Spieler ihm gar nicht mehr zuhören“, analysiert Rodriguez die Spannungen zwischen den beiden Parteien. Eigentlich habe man diese Woche erst einmal abwarten wollen, doch dann ergriffen die Spieler die Initiative und sprachen sich beim Vorstand gegen ihren Trainer aus.

Sportlicher Erfolg gab Fröhling anfangs Recht

Für den mittlerweile geschassten Ex-Coach liegen die Gründe für das Missverhältnis auf der Hand: „Drei, vier Spielern mangelte es einfach an Disziplin“, kritisiert Roland Fröhling und ärgert sich darüber, dass manch einer schon beim Bezahlen der Strafe fürs Zuspätkommen Theater gemacht habe. Probleme, denen der seit Januar wirkende Übungsleiter im ersten halben Jahr noch erfolgreich entgegen wirkte: „Damals hatte ich genügend Alternativen auf der Bank und konnte auch mal jemanden draußen lassen.“ Der sportliche Erfolg gibt ihm recht. In der vergangenen Rückrunde kassierten die Dortmunder nur zwei Niederlagen und avancierten in der sommerlichen Vorbereitung spätestens nach einem 3:1 im Kreispokal gegen Westfalenligist Westfalia Wickede gar zum heimlichen Favoriten in der Liga.

Doch die Personalprobleme machte Fröhling einen gewaltigen Strich durch die Rechnung: „Aufgrund von Urlaub und Verletzungen mussten manche notgedrungen dort spielen, wo sie sonst eigentlich nicht eingesetzt werden.“ Und weil auch die positiven Ergebnisse auf dem Platz ausblieben, bot sich den unzufriedenen Akteuren immer mehr Angriffsfläche. „Diesen Schuh ziehe ich mir aber nicht alleine an“, bekräftigt der Ex-Himmelsblaue, der sich gestern von seinen Jungs verabschiedete und nun auf der Suche nach einem neuen Verein macht. Denn viele Kadermitglieder hätten mit Unverständnis auf die Entscheidung des Vorstandes reagiert.

"Das ist charakterlos"

Enttäuscht ist der Betroffene allerdings über die Art und Weise, wie er davon erfuhr: „Der Sportliche Leiter Christian Senger hat mich darüber telefonisch in Kenntnis gesetzt. So etwas macht man nicht, das ist charakterlos“, wettert er, erklärt aber trotzdem, dass man sich in beidseitigem Einvernehmen trenne. Die Krux: Senger ist gleichzeitig Spieler der ersten Mannschaft, wurde von Fröhling einst als Kapitän abgesetzt und habe immer die Hand über seine Teamkameraden gehalten.

Am morgigen Freitag will der Klub nun einen neuen Trainer präsentieren. Die Entscheidung ist bereits gefallen, einen Namen will der Vorstand allerdings noch nicht raus rücken. Eins ist allerdings klar: Die Tendenz soll ganz klar nach oben gehen. „Wir erhoffen uns vom neuen Mann, dass er uns mit einem Ruck wieder zurück in die Bahn bringt“, skizziert Rodriguez und kündigt auch den ein oder anderen Neuzugang an. Er hofft, dass eine Serie nun für den nötigen Rückenwind sorgt. Erst dann könne man neue, höhere Ziele ausrufen.

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