Patrick Drewes (Tor):
Die Platz des Ersatztorhüters ist im Allgemeinen einer der undankbarsten auf der gesamten Bank. Wenn man beispielsweise einen Keeper wie Manuel Riemann vor sich hat, sind die Chancen auf Einsätze gering. Patrick Drewes erhielt in der abgelaufenen Saison dennoch Spielzeit. Im DFB-Pokalspiel beim 1. FSV Mainz 05 rückte er in der 95. Minute für Riemann zwischen die Pfosten. Der hatte zuvor die Rote Karte gesehen. Drewes nutzte seine Chance und wurde im Elfmeterschießen zum Helden.
Und auch in der Liga sollte seine Stunde schlagen. Am 30. Spieltag brach sich Riemann die Hand, sodass Drewes für die letzten vier Partien einspringen musste. Ohne viel Spielpraxis gab er der Mannschaft Sicherheit, patzte nur gegen den SV Sandhausen. Im gleichen Spiel zeigte er jedoch auch vier Glanzparaden. Der VfL Bochum gewann mit 3:1 und stieg auf. Und auch beim Gegner schien Drewes Eindruck gemacht zu haben. [article=523372]Am Freitag (4. Juni), gab der SVS bekannt, dass Drewes als neue Nummer eins an Bord ist.[/article]
Armel Bella Kotchap (Innenverteidigung):
Armel Bella Kotchap hat in der Aufstiegssaison eine Bilderbuch-Entwicklung hingelegt. Am achten Spieltag hatte ihm Thomas Reis erstmals von Beginn an das Vertrauen geschenkt. Der Gegner war da kein geringerer als der bis dahin ungeschlagene Hamburger SV. „Es war natürlich nicht einfach, nach so einer langen Zeit ohne Einsatz wieder reinzukommen. Es ging darum, sich schnell wieder zu fokussieren“, [article=517334]erinnerte sich Bella Kotchap im RevierSport-Interview an seine Feuertaufe[/article], seit der er im Abwehrzentrum gesetzt ist. Den 19-Jährigen zeichnet, trotz seiner massiven Statur und einer Körpergröße von 1,90 Metern, seine hohe Geschwindigkeit aus.
Seine Entwicklung spiegelt sich auch in seinem Marktwert wieder. Den konnte er in den vergangenen zwölf Monaten mehr als verdoppeln. Aktuell ist Bella Kotchap, der noch bis zum 30. Juni 2024 an die Bochumer gebunden ist, fünf Millionen Euro wert.
Herbert Bockhorn (Außenverteidiger und Außenstürmer):
Obwohl Herbert Bockhorn nie einen wirklichen Stammplatz innehatte, zählt er zu den Gewinnern der Saison 2020/21. Im vergangenen Sommer von Huddersfield Town gekommen, ergänzte der ehemalige BVB-Spieler den VfL-Kader durch seine Flexibilität optimal. Bockhorn kam auf beiden Außenverteidiger- und Außenstürmerpositionen zum Einsatz. Insgesamt spielte er 24 Mal, erzielte dabei ein Tor und gab drei Vorlagen.
Gerade in der Endphase der Saison wurde Bockhorn unverzichtbar. Zunächst vertrat er Linksverteidiger Danilo Soares, dann startete er auf dem linken Flügel. Schließlich rückte er auf die Rechtsverteidigerposition, wo Cristian Gamboa die letzten Spiele verletzungsbedingt verpasste. Bockhorn ist eine wichtige Ergänzung für den Bundesliga-Kader und hat ernsthafte Startelf-Ambitionen.
Robert Tesche (Defensives Mittelfeld):
Das hohe Fußballalter war Robert Tesche nie wirklich anzumerken. Im defensiven Mittelfeld bildete er mit Anthony Losilla das Herz der Mannschaft. Trotz seiner mittlerweile 34 Jahre erwies sich Tesche als unermüdlicher und unverzichtbarer Antreiber. Das Saisonfinale gegen den SV Sandhausen verpasste er Gelb-gesperrt. So musste er von der Tribüne aus zuschauen, wie seine Teamkollegen den Bundesliga-Aufstieg klarmachten.
Tesche hatte in den Vorwochen ohnehin schon mehr als genug dazu beigetragen. Zwischen dem 29. und 32. Spieltag gelangen ihm in vier Spielen fünf Tore und eine Vorlage. Über diesen Wert hätte sich jeder Mittelstürmer gefreut. Tesche spielt jedoch im zweiten Frühling seiner Karriere im defensiven Mittelfeld - und bald auch wieder in der Bundesliga.
Robert Zulj (Offensives Mittelfeld):
Nach einem durchwachsenen Saisonstart, bei dem Robert Zulj auf drei Torbeteiligungen und eine disziplinarische Pause zurückblicken kann, wurde der spielstarke Österreicher unverzichtbar. Als kreativer Zehner war es meistens Zulj, der im Bochumer Spiel für die genialen Momente sorgte. Beim 2:0-Auswärtssieg gegen den SSV Jahn Regensburg überraschte er die gegnerische Hintermannschaft mit einem schnell ausgeführten Freistoß. Dieser brachte die Führung und ebnete letztlich den Weg zum Sieg.
15 Tore und 15 Vorlagen belegen, wie wichtig Zulj in der Meistersaison war. Doch Erfolg weckt Begehrlichkeiten. [article=523162]Berichten zufolge soll der Österreicher vor einem Wechsel in die Wüste stehen.[/article] In Dubai würde er demnach doppelt so viel wie in Bochum verdienen. Bisher ist der Wechsel noch nicht offiziell.
Simon Zoller (Angriff):
Simon Zoller bildete den kongenialen Gegenpart zu Zulj. Mit 15 Toren und zehn Vorlagen stand er dem Österreicher in fast nichts nach. Im Gegenteil: Oft war es Zoller, der Zuljs Zuspiele verwertete. Gemeinsam bilden beide außerdem das beste Scorer-Duo der abgelaufenen Saison.
Doch auch abseits seiner Torbeteiligungen zeigte Zoller immer wieder, wie wichtig er für die Mannschaft ist. Er setzte die gegnerische Hintermannschaft mit gezieltem Anlaufen immer wieder unter Druck. Durch sein variables Positionsspiel stiftete Zoller zusätzliche Verwirrung. So gab er die Mittelstürmerposition immer wieder für seine Teamkollegen frei. Beim 2:0-Sieg gegen Eintracht Braunschweig erlief sich etwa Linksverteidiger Danilo Soares einen Zulj-Steckpass und vollstreckte in eiskalter Zoller-Manier.
Knapp verpasst:
Abseits dieser Auswahl haben viele weitere Spieler eine starke Saison gespeilt. So blieb Abwehrchef Maxim Leitsch endlich verletzungsfrei. Manuel Riemann und Anthony Losilla dürfen sich im Alter von über 30 Jahren auf ihre Debüts in der Fußball-Bundesliga freuen. Auch sie hätten es in unsere Auswahl schaffen können.
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