Die Mannschaft von Trainer Jens Keller unterlag beim 1. FC Nürnberg nach unglücklichem Spielverlauf deutlich mit 0:3 (0:1) und muss nach zuletzt drei Siegen in der Fußball-Bundesliga einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Die Königsblauen fielen damit vom Champions-League-Qualifikationsplatz zurück. Der Club hat nach dem zehnten Heimspiel in Folge ohne Niederlage kaum noch Abstiegssorgen und darf sogar noch leise Hoffnungen auf die Europa League hegen.
Schalke war zwar fast über die gesamte Dauer die tonangebende Elf, doch die Tore erzielten Markus Feulner (31.), Alexander Esswein (69.) und Mike Frantz (87.). Dem vierten Saisontreffer Feulners ging allerdings ein Handspiel voraus, das Schiedsrichter Jochen Drees nicht unterband. Die Schalker Julian Draxler (24.) und Benedikt Höwedes (49.) hatten Pech mit Pfostenschüssen.
Vier Tage nach der Schlappe gegen Galatasaray Istanbul (2:3) begann S04, das nach Gelbsperre wieder auf Jermaine Jones zurückgreifen konnte, verhalten. Die Keller-Elf hatte zwar mehr Ballbesitz als der Club, war aber zu unpräzise im Offensivspiel. Erst der sehr auffällige Peruaner Jefferson Farfan (12.) riss mit einem energischen Sprint erstmals ein Loch in die Nürnberger Defensive, schob dann jedoch frei vor FCN-Torwart Raphael Schäfer vorbei.
Die Franken waren jedoch zunächst noch umständlicher im Spielaufbau. Selten kombinierte die Elf von Trainer Michael Wiesinger über mehrere Stationen. Häufig verhinderten einfache Ballverluste schon im Ansatz gefährliche Szenen. Timo Hildebrand im Schalker Tor hatte in der ersten halben Stunde wenig Arbeit.
Bei Schalke war der fleißige Farfan, mit dem Javier Pinola große Probleme hatte, an fast allen guten Angriffen beteiligt. In der 21. Minute verfehlte er mit einem Linksschuss das Tor, zuvor hatte Höwedes (18.) einen Kopfball knapp vorbeigesetzt. Dann aber wurden die Schalker vom FCN ausgekontert. Tomas Pekhart bediente Feulner, der Hildebrand keine Chance ließ.
Auch nach der Pause übernahm S04 sofort wieder die Initiative. Höwedes hatte nach Farfan-Zuspiel aber wie Draxler vor der Pause bei seinem Pfostentreffer kein Glück. Chinedu Obasi, der erst zum zweiten Mal in dieser Saison in der Startelf stand, setzte den Nachschuss drüber.
Der Club bekam trotz der Führung keine Linie ins Spiel, die Gäste drängten die Wiesinger-Elf weit in die eigene Hälfte. Nur in wenigen Momenten befreite sich Nürnberg aus der Umklammerung. Bei einem dieser Konter parierte Hildebrand noch gegen den starken Hiroshi Kiyotake (66.), doch kurz sorgte Esswein, der schon beim 2:1 in Augsburg das Siegtor erzielt hatte, für die Entscheidung.
Schalke wirkte danach konsterniert und hätte durch Frantz (73.) beinahe einen weiteren Gegentreffer kassiert. Doch Hildebrand verhinderte dies. In der Schlussphase stellte Frantz den Endstand her.
Bei Nürnberg überzeugten vor allem Kiyotake und Esswein, Schalke hatte in Farfan und Höwedes seine stärksten Akteure.