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Vor 13 Jahren
Als Bochum Schalke das zweite Mal um die Meisterschaft brachte

Enttäuschte Gesichter beim FC Schalke 04. Der Titel wurde 2007  erneut aus der Hand gegeben.
Enttäuschte Gesichter beim FC Schalke 04. Der Titel wurde 2007 erneut aus der Hand gegeben. Foto: dpa
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Vor genau 13 Jahren ging der FC Schalke 04 am 31. Spieltag als Titelfavorit in das Bundesliga-Auswärtsspiel gegen den VfL Bochum. Wenngleich die Königsblauen ausgerechnet gegen Borussia Dortmund die Meisterschaft verspielten, war es der Pott-Klub der das entscheidende Bein stellte...erneut. 

Am 27. April vor genau 13 Jahren fuhr der FC Schalke 04 am viertletzten Spieltag als Tabellenführer der Bundesliga zum Auswärtsspiel gegen den VfL Bochum. Sechs Jahre waren vergangen, seitdem die Bochumer den Königsblauen in der Saison 2000/2001 ebenfalls am viertletzten Spieltag ein Bein stellten (1:1) und Schalke im Herzschlagfinale wegen einem Punkt Rückstand auf den FC Bayern nur „Meister der Herzen“ wurde.

2006/2007 sollte alles anders laufen. 15.000 Schalke-Fans, einheitlich in weißen T-Shirts mit der Aufschrift „Nordkurve in Deiner Stadt“ gekleidet, machten sich auf den Weg nach Bochum und wollten die Auswärtspartie zu einem Heimspiel machen. Der FC Schalke, trainiert von Mirko Slomka und seit zehn Spieltagen Tabellenführer, wurde auch direkt seiner Favoritenrolle gerecht.

Bereits nach acht Minuten brachte Kevin Kuranyi die Gäste auf Vorlage von Christian Pander verdient mit 1:0 in Führung. Die Königsblauen waren drauf und dran die Tabellenführung für eine Nacht auf fünf Punkte auszubauen, den Druck auf Werder Bremen und den VfB Stuttgart zu erhöhen und dem ersten Meistertitel seit 1958 ein gewaltiges Stück näher zu kommen.

Schalke vergibt Führung

Nach dem frühen Tor hatte Schalke eindeutig die Überhand und durch Gerald Asamoah bereits nach 15 Minuten die Gelegenheit, alles klar zu machen. Der deutsche Nationalspieler scheiterte an VfL-Keeper Jaroslav Drobny und das Schicksal nahm seinen Lauf.

Der VfL blieb am Leben und bei den Schalkern schlich sich eine gewisse Gemächlichkeit ein, die postwendend bestraft wurde. „Das war nicht wirklich clever. Es kam sicher auch ein Stück Überheblichkeit dazu“, gestand Fabian Ernst nach der Partie.

Nachdem er und Rafinha sich gegenseitig behinderten, kam der damals 20-jährige Dennis Grote nach 33 Minuten auf der linken Seite an den Ball, flankte ins Zentrum und fand Zvjezdan Misimovic der zum überraschenden 1:1 einköpfte.

Nur fünf Minuten später hätte Pander die Führung wiederherstellen können, sein satter Schuss aus 16 Metern traf allerdings nur den Pfosten (38.). Der VfL schüttelte sich kurz, setzte zum Gegenangriff und schlug eiskalt zu. Maltritz flankte von rechts rein und der spätere Torschützenkönig Theofanis Gekas traf ungedeckt mit seinem 19. von insgesamt 20 Saisontoren zum 2:1.

VfL Bochum bezwingt den FC Schalke 04

Nach der Pause waren die Schalker bemüht, das Unheil abzuwenden. Nach einer Druckphase zu Beginn des zweiten Durchgangs gelang es der königsblauen Offensive allerdings kaum, der gut sortierten VfL-Defensive um die bärenstarken Marcel Maltritz und Torhüter Drobny gefährlich zu werden.

Kuranyi kam in der 67. Minute per Zufall noch zu einem Kopfball, scheiterte allerdings abermals am Pfosten und nachdem ein Handspiel von Bochums Joker Daniel Imhof im Sechzehner ungeahndet blieb (79.), war der Wille der Schalker gebrochen. Der VfL war in der Schlussphase dem 3:1 näher als Schalke dem 2:2 und brachte den Sieg am Ende nicht unverdient über die Zeit.

Schalke-Profi Asamoah erinnert sich an 2001

„Natürlich denkt man an 2001 zurück“, sagte Gerald Asamoah nach dem Spiel. Der damals 29-Jährige war der einzige Schalke-Profi auf dem Platz, der bei der verpassten Meisterschaft sechs Jahre zuvor mit dabei war. Er wusste um den potentiell folgenschweren Patzer im Titelkampf: „So eine Chance wie diesmal hatten wir noch nie, in Bochum zu gewinnen. Das Schlimme ist, dass wir es jetzt nicht mehr in der Hand haben.“

Asamoah meinte Werder Bremen. Der engste Verfolger der Schalker wäre mit einem Sieg am nächsten Tag vorbeigezogen. Doch auch die Bremer patzten mit 2:3 bei Arminia Bielefeld. Schalke hatte also trotzdem noch alles in der Hand.

BVB lässt Schalke-Meisterträume endgültig platzen

Doch nach der Niederlage gegen den VfL Bochum präsentierte sich der FC Schalke lange nicht so souverän wie zuvor. Das Heimspiel gegen Nürnberg wurde zwar mit 1:0 gewonnen, doch ausgerechnet im Revierderby gegen Borussia Dortmund versagten die Nerven endgültig.

„Wir haben schon beim Auflaufen ihre Verunsicherung und Nervosität gespürt“, sagte der ehemalige BVB-Verteidiger Christian Wörns später. Die Dortmunder gewannen mit 2:0 und beendeten damit endgültig die königsblauen Titelträume. Der VfB Stuttgart überholte Schalke und wurde mit zwei Zählern Vorsprung Meister.

Während sich der verhasste Rivale die Rolle des Schalker Spielverderbers liebend gerne auf die Fahne schreibt, wird man in Gelsenkirchen nicht vergessen haben, wie der VfL Bochum den Schalkern an jenem 27. April nicht nur entscheidende Punkte, sondern auch das Momentum im Meisterschaftskampf raubte... schon wieder.

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