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Schalke II: Risser durch Urlaubszufall zum Nationalspieler
„Dort hat der Trainer leider nicht auf mich gebaut“

Schalke II: Risser durch Urlaubszufall zum Nationalspieler
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Von den zehn Neuzugängen der Schalker Zweitvertretung in diesem Sommer ist Wilko Risser wohl der spektakulärste. Der 24-Jährige ist seines Zeichens aktueller Nationalspieler Namibias. Ende Mai überzeugte er beim Testspiel der kleinen Knappen gegen Bundesliga-Absteiger Alemannia Aachen (3:3), steuerte einen Treffer bei und bereitete einen weiteren vor.

Daraufhin intensivierten die Schalker Verantwortlichen ihre Bemühungen um den Mittelstürmer. Mit Erfolg, der Angreifer unterschrieb einen Einjahresvertrag. „Bislang macht es richtig Spaß hier auf Schalke“, blickt er auf die ersten beiden Wochen zurück.

Vergangene Saison ging Risser für den Verbandsligisten Eintracht Lahnstein auf Torejagd und wurde in der Rheinlandliga mit 20 Treffern Torschützenkönig. Der rheinland-pfälzische Verbandsligist war seine dritte Station in Deutschland. Davor kickte er wenig erfolgreich in der Oberliga Südwest bei der SpVgg EGC Wirges und dem FV Engers, wo er es nur auf fünf Einsätze brachte. „Dort hat der Trainer leider nicht auf mich gebaut“, berichtet der 1,92-Meter-Mann.

Geboren wurde Risser am 11. August 1982 in Windhoeck, der Hauptstadt Namibias. Er wuchs in einer sportbegeistertetn Familie auf und trat im Alter von drei Jahren erstmals gegen den Ball. Später spielte er in einigen Jugendteams und sogar auch in der ersten namibischen Liga bei den Ramblers FC. „Dort herrschen natürlich nicht die Bedingungen wie hier in Deutschland. Chaos und Korruption standen dort lange auf der Tagesordnung. Erst im letzten Jahr wurde die Namibia Premier League etwas professioneller organisiert“, gibt er einen Einblick in den Fußball seines Heimatlandes.

Nachdem Risser zwanzig Jahre im südlichen Afrika gelebt hat, kam er schließlich nach Deutschland, wo er neben dem Fußball eine Ausbildung zum Physiotherapeuten begann und erfolgreich abschloss.

Kurios war auch Rissers Werdegang zum Nationalspieler. Während des Urlaubs in diesem Jahr besuchte er das Training der Nationalmannschaft, wo sein älterer Bruder Oliver (26, zuletzt Bonner SC) zu den Stammspielern zählt. Sein Vater überredete Trainer Ben Bamfuchile dazu, auch seinen jüngeren Sohn einmal mittrainieren zulassen. Risser überzeugte und wurde einen Tag später beim Testspiel gegen Angolas Meister Premeiro de Agosto ins kalte Wasser geworfen.

Nachdem er beide Tore beim 2:1 Sieg erzielt hatte, durfte er bleiben. „Da hat der Trainer sich selbst mit in die Finger geschnitten“, scherzt Risser. Beim Qualifikationsspiel um den Afrika-Cup gab er gegen die Demokratische Republik Kongo sein offizielles Länderspieldebüt. „Auch wenn es nur fünf Minuten waren, kann ich jetzt auf mehr hoffen.“

Für weitere Länderspieleinsätze bei den „Brave Warriors“ will Risser sich über gute Leistungen im königsblauen Trikot empfehlen. „Ich möchte hier nun möglichst oft meine beste Leistung abrufen und zum Erfolg der Mannschaft beitragen. Alles andere geht dann von selbst.“

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