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"Warum sollten Spieler aufeinander losgehen?"

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Velbert/WSV: Friedhelm Runge freut sich auf das brisante Derby
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Die Saison in der Oberliga Niederrhein ist gerade einmal 90 Minuten alt, aber am Sonntag, 17. August, kommt es bereits zum ersten Showdown in dieser Spielzeit.

Wenn die SSVg Velbert den Wuppertaler SV zum Derby bittet, sorgt aber nicht nur der Sport für Brisanz. Vor allem die Stimmung auf den Rängen ist vergiftet.

Denn ein Mann, der gar nicht auf dem Platz ist, wird besonders im Fokus stehen: Friedhelm Runge. 21 Jahre lang führte der 75-Jährige die Geschicke des WSV, ehe er vor anderthalb Jahren Wuppertal den Rücken kehrte.


RS sprach mit Runge über die Beweggründe, zum Rivalen zu wechseln, die aufgeheizte Stimmung samt der möglichen Konsequenzen wie auch über den Ausgang des Derbys.

Friedhelm Runge, sind Sie am Sonntag beim Derby? Natürlich, dieses Spitzenspiel lasse ich mir sicherlich nicht entgehen. Ich freue mich darauf.

Es ist auch gleichzeitig das erste Wiedersehen mit dem WSV. Rechnen Sie mit Anfeindungen? Nein, ich habe keine Angst, dass mir etwas passieren könnte. Beim WSV macht eine kleine Gruppe dieses Theater, um sich wichtig zu tun. Die Masse der Wuppertaler Fußballfreunde kennt die Details aber gar nicht richtig und hat sich von der Kampagne gegen mich nur beeinflussen lassen. Irgendwann kommen aber alle noch dahinter, dass die Medaille auch eine zweite Seite hat. Ich will noch nicht vorgreifen, kann aber schon sagen, dass die Zeit der Aufklärung noch kommen wird.

21 Jahre WSV lassen sich sicherlich nicht so einfach vom Tisch wischen. Freut es Sie ein wenig, dass Wuppertal beim Saisonauftakt beim 1:1 gegen Sonsbeck gestolpert ist? Ganz ehrlich: Ich bin in Wuppertal geboren und werde dort auch sterben. Ich habe hier so viel Herzblut gelassen, dass ich mich über schlechte Ergebnisse sicherlich nicht freuen kann. Die Meinungsverschiedenheiten gibt es mit der aktuellen Führung des Klubs, haben aber ganz sicher nichts mit dem Traditionsverein zu tun.


Ist Ihnen der Schritt, einen Konkurrenten des WSV finanziell zu stärken, schwer gefallen? Der Grund ist doch eindeutig: Emka hat seinen Hauptsitz in Velbert. Wir sind seit Jahrzehnten hier im Fußballbereich aktiv, helfen und unterstützen viele Vereine. Dass wir nicht auf der Brust standen, hatte den Grund, dass ich mich als Wuppertaler auf die Trikots des WSV beschränkt hatte. Die Trikotnennung in Velbert hat sich erst daraus ergeben, dass in Wuppertal entschieden wurde, nichts mehr mit Emka zu tun haben zu wollen. Deshalb sind wir gewechselt, aber das ist anscheinend völlig untergegangen. Emka und Velbert sind eine gewachsene Geschichte und nichts Neues. Wir sind Velberter. Und eine Anmerkung noch: Es ist doch gut, dass das Geld im Sportbereich bleibt. Und hier ist es auch sehr gut angelegt.

Kommen wir noch mal zum Sportlichen. Der WSV ist gegen Sonsbeck gestrauchelt, Velbert hat seine Pflicht in Homberg erfüllt. Ist das ein Vorteil für die SSVg? Das müssen wir abwarten. Natürlich habe ich mich über den Sieg der Velberter gefreut, denn es ist kein Geheimnis, dass ein Absteiger so schnell wie möglich wieder aufsteigen will. Die Velberter haben mit Oliver Kuhn einen sehr ordentlichen Vorsitzenden, der den Klub in alle Richtungen gut führt. Vielleicht ist das ein Vorteil.

Was halten Sie von der neuen Mannschaft der Spielvereinigung? So wie ich sie in Homberg gesehen habe, hat sie mich begeistert. Der Ball lief nicht nur rund, sondern auch die Laufwege stimmten und man konnte die Handschrift André Pawlaks deutlich erkennen. Dass nur zwei Tore gefallen sind, ist halt so, trotzdem habe ich einen sehr guten Eindruck.

Glauben Sie, dass die Emotionen von den Rängen auf den Rasen überspringen und es vielleicht ein überhartes Derby werden wird? Trotz einer gewissen Rivalität kann es doch ruhig bleiben. Das Spiel wird von Außen arg hochgetrieben, aber in Velbert spielen einige ehemalige Wuppertaler, die bestimmt keinen Groll gegen den Verein hegen. Warum sollten Spieler untereinander überhaupt aufeinander losgehen? Keine Mannschaft wird sich von wem auch immer auffordern lassen, jemanden umzutreten. Deshalb glaube ich nicht, dass es härter als ein anderes Spiel wird.

Und auf den Rängen? Die Leute, die Lust haben, Randale zu machen, werden sich auch nicht entfalten können, weil sie ohnehin nur ihrem Verein schaden. Deshalb wird es ein spannendes und hoffentlich schönes Spiel.

Wer gewinnt? Natürlich schlägt mein Herz für Velbert, weil dort Emka auf der Brust steht. Ich kenne die Velberter ein bisschen, die Wupptertaler allerdings überhaupt nicht. Aber auch eine kleinere Stadt kann gegen eine größere gewinnen.

Wie hoch? 2:1 für Velbert.

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