Zu allererst ist in diesem Zusammenhang freilich Mark Cavendish zu nennen. 2005 heuerte der Brite beim damaligen Team Sparkasse an, und feierte im Trikot des Ruhrgebiets-Teams erste große Erfolge auf der Straße, nachdem er auf der Bahn zuvor bereits Welt- und Europameister geworden war. Kurz darauf buhlte das damalige deutsche Profi-Radsportteam Telekom um das Jungtalent, und nahm ihn unter Vertrag.
Auf Eric Baumann folgt Steffen Radochla
„Mark Cavendish ist natürlich das große Aushängeschild“, betont Claußmeyer, aber auch danach bewies der Radsportrennstall mit Sitz in Dortmund das richtige Näschen. Eric Baumann, 2001 Zweiter bei der U23-EM, kam 2008. „Mit ihm hat keiner mehr gerechnet, aber bereits nach wenigen Monaten hatte er sich wieder freigeschwommen“, erzählt Claußmeyer. Das Selbstvertrauen und die Sieger-Moral war zurück. 2008 wurde dann wieder sein Jahr. Der gebürtige Rostocker trug sich unter anderem in die ruhmreiche Siegerliste des Sparkassen Giros ein. Zum Jahreswechsel folgte nun der Wechsel zum Team NetApp.
Für Ersatz wurde aber direkt gesorgt. Und zwar in Form von Steffen Radochla. Claußmeyer: „Er hat eine ähnliche Geschichte wie Eric Baumann. In den letzten Jahren hat er etwas an seiner Schnelligkeit verloren.“ Die hat er nun zurück, wie der nur wenige Wochen zurückliegende Erfolg bei der Deutschen Straßenrennmeisterschaft beweist. In Sangerhausen wurde Radochla Zweiter hinter Christian Knees vom Team Milram. Zurück ließ er damit Fahrer wie Tony Martin und André Greipel (beide HTC-Columbia), Markus Fothen oder Fabian Wegmann (Team Milram).
Forke mit sensationellem Auftritt in Polen
Neben Radochla schafften es zudem noch vier weitere Starter vom Team Sparkasse Nutrixxion unter die Top 20. Ein hoffnungsvolles Talent ist der 23-jährige Sebastian Forke. „Er hatte einen sensationellen Auftritt bei der polnischen Rundfahrt Dookola Mazowsza, die er gewonnen hat“, sagt Claußmeyer. Erstmals nach 40 Jahren ging der Erfolg im Gesamtklassement damit nicht an einen polnischen Fahrer. Ob Forke allerdings auch für eine Überraschung beim Sparkassen Giro sorgen könnte, ist fraglich. „Er kommt noch nicht über die Berge.“ Dafür haben die Lokalmatadoren ihren Spezialisten Kim Lachmann. Der 22-Jährige wurde 2009 Deutscher U23-Bergmeister.
„Wir haben eine starke Mannschaft. Hinter Milram sind wir schließlich die Nummer zwei des deutschen Radsports. Im Ranking der UCI Europe Tour wird sich das Team Sparkasse Nutrixxion dank der jüngsten Erfolge auf eine Platzierung unter den Top 25 verbessern.
Dies dürfte der letzte Beweis dafür sein, dass auf heimischer Strecke mit dem Dortmunder Team zu rechnen ist.