Am vergangenen Freitag war beim KFC Uerdingen einiges los. Der Verein bezog Stellung zu einem geplatzten Darlehen, den finanziellen Sorgen und stellte auch neue Vorstandsmitglieder vor.
Und: In der Pressemitteilung erklärte der Verein, warum es vorerst keinen Gang in die Insolvenz geben wird. "Eine deutliche Mehrheit der Mitglieder im Verwaltungsrat und Vorstand hat nach intensiver Abwägung aller Vor- und Nachteile entschieden, aktuell keinen Insolvenzantrag zu stellen. Da unser Verein beim Thema Insolvenz auf eine unrühmliche Vergangenheit blicken muss und das letzte Insolvenzplanverfahren erst aus dem Jahre 2021 datiert, würde ein neuerlicher Insolvenzantrag mit deutlich höheren Risikofaktoren begleitet, der im schlimmsten Fall zu einer Auflösung des Vereins führen könnte."
Nach den Rücktritten von Marc Schürmann und Ilja Ludenberg rückten mit Christian Gummert und Marcel Brauner zwei neue Personen in den Vorstand. Grummert ist dabei ab sofort der erste Vorsitzende.
Dabei hätte der Verwaltungsrat auch einen alternativen Weg gehen können. Denn wie RevierSport erfuhr, hatte Bernd Limberg, der immer noch offizielles Vorstandsmitglied des Vereins ist, mit weiteren Personen ein alternatives Konzept vorgelegt. Dieses beinhaltete auch den Gang in die Insolvenz.
Die neuerliche Insolvenz sollte jedoch nicht das Aus für den KFC Uerdingen bedeuten, vielmehr einen echten Neustart. Limberg und Co. hatten ein strukturelles und sportliches Konzept vorgelegt, das den KFC auf gesunde Beine stellen sollte. Auch der Jugendbereich, der aktuell in der Krise steckt, war ein wichtiges Thema für Limberg und seine Mitstreiter.
Sportlich sah das Konzept den KFC in der Oberliga vor. Denn die Regionalliga würde den Uerdingern nur neue Probleme bringen. Wie RevierSport erfuhr, würden sich im Aufstiegsfall einige schon jetzt gut dotierte Verträge verlängern und nochmals erhöhen. Aufgrund dieser Prämienregelung würde die Saison in der Regionalliga daher schon von Beginn an mit einem finanziellen Minus beginnen.
Doch der Verwaltungsrat wollte nichts von Limbergs Konzept, inklusive eines Insolvenzantrags, hören und entschied sich - mal wieder - für die Variante mit Gummert und einer kurzfristigen Liquidität. Am Rande: Gummert soll nach unseren Informationen dem Verwaltungsrat überhaupt kein Konzept vorgelegt haben - er brachte aber eben das nötige Kleingeld mit, mit dem mittlerweile auch die Spieler-Gehälter bezahlt wurden.
Es bleibt die Frage - wie immer - beim KFC Uerdingen: Wie lange geht das mit der neuerlichen Führung nur gut?