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WL 2: Westfalia Wickede
Friers: "Kriegt 'ne Lungenentzündung"

Wickede: Der Sportliche Leiter Friers im Interview
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Westfalia Wickede steckt in der Krise – und nach den Aufstiegs- und Jubiläumsfeierlichkeiten ist am Fränkischen Friedhof Katerstimmung eingekehrt.

RevierSport sprach mit dem Sportlichen Leiter Klaus-Dieter Friers über die Probleme der Westfalia.

Den Start in die Westfalenliga hat man sich in Wickede ganz anders vorgestellt oder?

Es war uns natürlich bewusst, dass es mit der Euphorie nicht so weitergehen konnte und wir nun Spiele auch mal verlieren werden, aber im Moment ist es schon sehr hart. Die Mannschaft muss viele Ausfälle verkraften – reicht das als Erklärung der Krise?

Das muss man schon so sehen. Selbst von denen, die am Sonntag auf dem Platz waren, waren einige nicht richtig fit. Die Maßnahme, Spieler aus den Alten Herren, der zweiten Mannschaft oder der A-Jungend einzubauen, diente nur dazu, den Kader aufzufüllen. Wenn Alex Gocke versucht, hinter dem Gegner herzulaufen, dann kriegt der ‘ne Lungenentzündung. Die Aufstellung hat zur Zeit ja mit der Mannschaft, die aufgestiegen ist, gar nichts mehr zu tun.

Das Offensiv-Problem

Friers findet, dass der Schuh besonders im Angriff der Westfalia drückt. "Neun Tore sind zu wenig. Besonders weil wir vier davon in dem Spiel gegen Brambauer gemacht haben", ist der Kommentar des Vorstandsmitglieds. Roman Schymanietz, Wickedes Torjäger vom Dienst, hat bisher dreimal getroffen, ist nach einer Tätlichkeit nach dem Heimspiel gegen Kaan-Marienborn aber noch gesperrt.

Hat man sich bei der Kaderzusammenstellung verkalkuliert? Stichwort sind Danny Woidtke und Christian Kinder, von denen man sich nach nur 5 Spieltagen wieder getrennt hat.

Der Kader war mit 22 Leuten eigentlich gut bestückt. Der Schuss mit Woidtke und Kinder, die das Duo Seelig/Frommert ersetzen sollten, ging jedoch voll nach hinten los. Da hat die Chemie einfach nicht gestimmt, das war schon sehr komisch. Nun sollen die Leute, die für die Plätze 16 bis 20 vorgesehen waren, als Führungsspieler auftreten – das kann nicht funktionieren. Die kann man mal für ein paar Spiele hochpuschen, nicht andauernd.

Das gelingt Trainer Marko Schott aber noch?

An ihm liegt es nicht. Wir haben Probleme ohne Ende, da kann aber kein Trainer der Welt etwas dran ändern. Wenn man jetzt einen neuen Trainer verpflichten würde – was soll man dem angesichts des Spielermaterials denn erzählen?

Besonders die Heimbilanz mit erst zwei Tore und einem Punkt ist verheerend. Hat sich das bei Fans und Vereinsmitgliedern schon bemerkbar gemacht?

Leider ja, das ist schon enttäuschend. Viele bleiben nach Jahren des Erfolgs nun lieber zu Hause. Rund 200 Leute kommen noch, das ist unser Stammpublikum.

War das Jahr 2010 dann am Ende vielleicht doch nicht so berauschend?

Man muss das in der Relation sehen. Wir sind nicht der ASC, der Hombrucher SV und auch nicht der TuS Eving Lindenhorst. Wir haben nun mal keinen Hauptsponsor, der im Winter sagt, hier sind 20.000 Euro, die könnt ihr investieren. Für uns ist die Westfalenliga eine ein tolle Spielklasse, da wollte ich immer schon mal hin. Wir machen aber keine Klimmzüge und verschulden uns, um drinzubleiben. Wenn es am Ende so ist, dass in Wickede wieder Landesliga-Fußball gespielt wird, ist das auch nicht der riesengroße Beinbruch.

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