Dank einer sensationellen Rückrunde nimmt Münsters Traum vom Aufstieg in die 2. Bundesliga immer konkretere Formen an. Die Gründe für den Erfolg der Adlerträger sind vielschichtig.
Sascha Hildmann: Nachdem der ehemalige Profi (u. a. 36 Zweitligaspiele) am 1. Januar 2020 zum angeschlagenen SC Preußen Münster gewechselt war, musste er wenige Monate später den bitteren Gang in die Viertklassigkeit antreten. Trotz des von Hildmann nicht mehr zu verhindernden Abstiegs hielten die Verantwortlichen am Ex-Lauterer fest, der das Vertrauen seither mit beachtlicher Konstanz und erstklassigen Ergebnissen zurückzahlt: Während Hildmann in den ersten beiden kompletten Spielzeiten als Münster-Trainer noch knapp am Wiederaufstieg gescheitert war, sorgte er im Sommer 2023 für Münsteraner Glückseligkeit – die ein Jahr später noch immer andauert und in spätestens zwei Wochen mit einem weiteren Aufstieg ein neues Level erreichen könnte.
Peter Niemeyer: Als Profi zog der heute 40-Jährige die Fäden im Mittelfeld verschiedener Klubs. Nach aktiven Engagements bei Werder Bremen, Hertha BSC und Darmstadt 98 wagte Niemeyer schließlich den Wechsel ins Trainergeschäft, ehe er vor vier Jahren als Sportdirektor bei den Adlerträgern anheuerte. Zusammen mit Erfolgstrainer Sascha Hildmann bildet er seither ein eingespieltes Duo. Mit seiner ebenso besonnenen wie weitsichtigen Art steht Niemeyer längst auf dem Zettel höherklassiger Vereine, die eine Anstellung nicht zwangsläufig von einem erneuten Münsteraner Aufstieg abhängig machen dürften.
Fans: Immer wieder betont Sascha Hildmann, wie wichtig der schwarz-weiß-grüne Anhang für den Höhenflug der Adlerträger ist. Im Spiel gegen Saarbrücken war der Heimbereich zum wiederholten Male ausverkauft – und in Phasen, in denen das Spiel zugunsten der Gäste aus dem Saarland zu kippen drohte, peitschten die Fans die Mannschaft mit Fingerspitzengefühl nach vorne. Mit Erfolg: Die Hildmann-Elf gewann mit 4:1, wofür sie nach Spielende gebührend gefeiert wurde.
Geschlossenheit: Bei der Münsteraner Mannschaft kann man freilich von einem Team sprechen. Alle Spieler ordnen sich dem Erfolg unter. Eitelkeiten oder individuelle Ausbrüche derer, die weniger zum Zug kommen, sucht man vergeblich. Selbst wenn es verdiente Spieler wie Simon Scherder trifft, der vor wenigen Wochen seinen Stammplatz an Alexander Hahn verlor, ziehen alle Adlerträger an einem Strang. Das Resultat: Rang zwei in der 3. Liga.
Stürmer: Malik Batmaz und Joel Grodowski machen das, wofür sie von Peter Niemeyer verpflichtet wurden: Tore schießen. Auch gegen den 1. FC Saarbrücken trafen beide Stürmer erneut, womit sie weiterhin gleich viele Treffer (jeweils 17) vorzuweisen haben und Druck auf Ingolstadts Jannik Mause ausüben, der mit 18 Toren aktuell bester Torjäger der 3. Liga ist. Und: Mit Gerrit Wegkamp (5 Tore) und dem spielstarken Dominik Steczyk (1) hat Sascha Hildmann zwei Optionen auf der Bank, von denen so mancher Trainer träumen dürfte.