Im RWE-Heimspiel gegen Kaan-Marienborn am kommenden Wochenende dürfte nach der Derbypleite gegen den WSV eine erneute Minuskulisse drohen. Wie groß die Euphorie in Essen zu Saisonbeginn gewesen ist, lässt sich schon an den Zuschauerzahlen ablesen. Nach zehn Heimspielen in der laufenden Spielzeit liegt der Zuschauerschnitt aktuell noch bei 8.454 und damit deutlich über dem Schnitt der vergangenen Saison (6.868). Die aktuelle Tendenz zeigt jedoch deutlich nach unten. Zum letzten Heimspiel gegen den SV Rödinghausen (2:0) fanden nur noch 5.167 Zuschauer den Weg an die Essener Hafenstraße. Da in dieser Zahl auch die nicht anwesenden Dauerkarteninhaber enthalten sind, dürfte die Netto-Zahl noch darunter liegen.
In der vergangenen Spielzeit war nur das Heimspiel gegen Westfalia Rhynern (5.047) schlechter besucht. Und das obwohl es in der Saison 2017/18 Unzufriedenheit über den angekündigten Wechsel von Trainer Argirios Giannikis gab, was letzten Endes sogar in einem Stimmungsboykott für die komplette Rückrunde gipfelte. Ein Indiz, das zeigt, wie sehr die Anhängerschaft unter den schwachen Ergebnissen der letzten Wochen gelitten hat. Und es zeigt, nach den zahlreichen Enttäuschungen der letzten Jahre, wie schnell die Leute bei Negativ-Erlebnissen wieder zuhause bleiben.
Was noch zu beachten ist: Die Knaller-Spiele sind bereits gespielt. Sowohl die beiden Erzrivalen Wuppertaler SV und Rot-Weiß Oberhausen, als auch Alemannia Aachen, der letzte übrige Traditionsklub mit hoher Anhängerschaft in der Liga, haben bereits in Essen gespielt. Die verbleibenden Heimspielgegner heißen TV Herkenrath, SC Verl, Borussia Mönchengladbach II, Borussia Dortmund II, Wattenscheid 09 und SC Wiedenbrück.
Trotzdem dürften die Bergeborbecker am Saisonende aus den Ticketverkäufen zusätzliche Einnahmen generiert haben. Davon geht auch der Verein aus. RWE plant im Schnitt mit 7000 zahlenden Zuschauern bei den Ligaheimspielen. Bedeutet: In den verbleibenden Heimspielen müssen durchschnittlich 4923 Besucher kommen. Bei etwa 4.000 verkauften Dauerkarten mehr als nur realistisch. Auch wenn es in der vierten Liga schon längst nicht mehr um den Aufstieg geht.
So viele Zuschauer kamen bisher zu den Heimspielen Rot-Weiss Essen - Wuppertaler SV 5:1, 11.077 Rot-Weiss Essen - 1. FC Köln II 2:0, 8.097 Rot-Weiss Essen - Bonner SC 1:0, 10.217 Rot-Weiss Essen - SV Lippstadt 2:3, 9.197 Rot-Weiss Essen - SV Straelen 2:2, 8.107 Rot-Weiss Essen - Alemannia Aachen 0:1, 10.077 Rot-Weiss Essen - Viktoria Köln 0:1, 8.207 Rot-Weiss Essen - Rot-Weiß Oberhausen 1:1, 9.117 Rot-Weiss Essen - Fortuna Düsseldorf II 1:3, 5.227 Rot-Weiss Essen - SV Rödinghausen 2:0, 5.167
Autor: Stefan Loyda