SGW: Kandidat Martins

Samba in der Lohrheide?

Der Vorstandsvorsitzende, seit Beginn des Jahres Teamchef in Personalunion, möchte wieder mehr Spielfreude bei seinen Jungs sehen. Wie RevierSport erfuhr, befindet sich Rodrigo Cesar Martins (31) seit Dienstag im Probetraining an der Wattenscheider Lohrheide. Der Linksfuß soll in der Rückrunde die linke Seite beackern, für Torgefahr und „brasilianische Momente“ im Spiel der Jacob-Schützlinge sorgen.

Die Voraussetzungen dafür bringt er mit. Er ist variabel einsetzbar und torgefährlich, erzielte beispielsweise 2007 in Lippstadt acht Oberliga-Tore in 16 Partien. Zuvor zauberte er in der Jugend seines Vorort-Klubs Ponte Preta in Sao Paulo, wurde dann von Talentspähern nach Südkorea gelotst. Sein Cousin Marcio Amoroso dos Santos, Bundesliga-Torschützenkönig 2002 im Trikot des BVB, holte „Roda“ schließlich nach Deutschland. Vom Bonner SC ging es zum SV Lippstadt, dann in die Regionalliga nach Pfullendorf und schließlich zum SV Wacker Burghausen. Zahlreiche Verletzungen, zuletzt ein Kreuzbandriss Mitte 2008, warfen den Techniker jedoch immer wieder zurück. Seit November 2009 hält sich Martins bei der Zweitvertretung des BVB fit.

„Rodrigo hat sich bislang ordentlich präsentiert, auch wenn die bisherigen Einheiten auf Schnee natürlich nicht sonderlich aussagekräftig waren. Charakterlich passt es absolut, von der menschlichen Seite her habe ich keinerlei Bedenken“, bringt Jacob, der seinen Einstand im Testspiel gegen den SV Herbede mit 1:0 gewonnen hat, seine Eindrücke auf den Punkt und legt sich fest: „Auch mit seiner Erfahrung kann er uns sicherlich helfen, gerade in der aktuellen Situation.“ Noch in dieser Woche möchte er die Verpflichtung des Brasilianers über die Bühne bringen. Den Segen von 09-Kapitän Farat Toku hat Jacob sicher. „Rodrigo hat einen richtig starken linken Fuß und technisch einiges drauf. Er würde uns auf jeden Fall weiterhelfen, da habe ich keine Zweifel“, nickt der Spielführer.

Darüber hinaus gibt es im Fall Tayfun Cakiroglu möglicherweise eine Wende. Der Linksverteidiger bat um seine Freigabe, für ein Probetraining zog es den 22-Jährigen in die türkische 2. Liga – ohne den erhofften Erfolg. Den sucht er nun in der Reserve des FC Schalke 04, nimmt probeweise am Training der Gelsenkirchener teil. „Wenn er es dort nicht schafft, kann er wieder zurück kommen“, verrät Toku.

Dafür nimmt man nun endgültig Abschied von Bülent Güngüz. Der A-Jugendmeister von 2006 löste seinen Kontrakt an der Lohrheide am Freitag in beidseitigem Einvernehmen auf.