Essen: Kreisliga kompakt

Gruppenkuscheln und Spielabbruch

Kreisliga A Essen Nord-West:

Gemessen an der schier unheimlichen Erfolgsserie des Tabellenführers, nimmt sich Al-Arz Libanon gerade beinahe eine kleine Krise. Nach der 1:2-Pleite beim SC Phönix kamen die Altenessener gegen TuS 84/10 nicht über ein 0:0 hinaus. Und prompt wird es an der Spitze eng. Denn Phönix konnte auch das zweite Spitzenspiel in Folge für sich entscheiden. Bei SuS Haarzopfs Reserve gelang dem Team von Trainer Arndt Krosch erneut ein 2:1-Erfolg. In der Tabelle trennt das Spitzenduo jetzt nur noch ein Zähler. Der Abstand auf die Verfolger ist mittlerweile allerdings schon ganz beträchtlich angewachsen. NK Croatia Essen musste bei Wacker Bergeborbeck Federn lassen (1:2) und rangiert nun fünf Zähler hinter Phönix auf Rang zwei.

Eigentlich sollten irgendwo in diesen Gefilden auch die Sportfreunde Altenessen mitmischen. Doch das Team von Nordfriedhof kommt einfach nicht recht aus dem Knick. Gegen TuRa 86 sprang wieder nur ein Zähler heraus (1:1). Zu wenig, um auf Aufholjagd zu gehen. Zu wenig aber auch für die TuRaner, findet zumindest deren Trainer Siggi May. "Vor dem Spiel hätte ich den Punkt genommen, aber dem Spielverlauf nach war mehr für uns drin." Schließlich wollen die Altendorfer zumindest in die obere Tabellenhälfte vordringen. Der Start ist zwar sehr durchwachsen ausgefallen, doch May weiß auch warum: "In der Vorbereitung haben viele Leute gefehlt und ich habe eine Systemumstellung vorgenommen. Das braucht natürlich eine gewisse Zeit." Soll heißen an der Serlostraße wird mittlerweile drei Mal die Woche trainiert - und zwar vornehmlich die Viererkette. "Am Anfang ist das natürlich gewöhnungsbedürftig, deshalb haben wir auch viele Tore bekommen. Doch die Mannschaft wollte diese Umstellung und sie kommt jetzt auch immer besser damit klar", glaubt der Coach. Irgendwann soll so sogar der Sprung in die Bezirksliga gelingen. "Aber wir planen langfristig und wollen uns Saison für Saison nach oben arbeiten. Der Aufstieg soll in den nächsten drei bis fünf Jahren gelingen."

Weit entfernt von solchen Gedankenspielen kämpft Eintracht Borbeck am Tabellenende ums Überleben in der Kreisliga A. So richtig voran kommen sie in ihren Bemühungen aber nicht. Beim FC Karnap war der Aufsteiger lange sehr nah am ersten Dreier. Doch vier Minuten vor Schluss glichen die Hausherren durch Lars Nübel zum 1:1 aus. Immerhin der zweite Punktgewinn für die Eintracht. Um den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze herzustellen, ist das aber zu wenig.

Kreisliga A Essen Süd-Ost:

Gruppenkuscheln an der Tabellenspitze. Die Topteams können einfach nicht voneinander lassen. Ehe der VfL Kupferdreh sich von der Konkurrenz absetzt, beließ es der Tabellenführer bei einem genügsamen 1:1 gegen den FSV Kettwig. BG Überruhr (2:1 gegen TC Freisenbruch) und der neue Spitzenreiter SV Kupferdreh (2:1 beim ESC Rellinghausen II) nahmen dankend an. Da die Sportfreunde Niederwenigern II (0:0 beim FC Kray II) ebenfalls mitspielte, rangieren nach dem SV Kupferdreh (19 Punkte) nun gleich vier Teams mit 18 Zählern.

Doch damit nicht genug, denn mit Fortuna Bredeney kommt aus dem Hinterhalt schon die nächste Mannschaft, die sich ins dichte Treiben an der Spitze werfen möchte. Mit dem 6:2-Sieg beim Schlusslicht Heisinger SV II meldet das Team von Trainer Frank Burchardt erste Ansprüche an. Da die Südstädter noch ein Spiel ausstehen haben, könnte mit einem Sieg gegen BG Überruhr in der bereinigten Tabelle sogar Platz eins drin sein.

Durchaus überraschend, wenn man bedenkt, dass der Klub in der Vorsaison nur knapp dem Abstieg in die B-Liga entronnen ist. Doch wer anders als der Fortunen-Coach selbst sollte diese Entwicklung erklären können? "Wir haben uns sehr sinnvoll verstärkt", mein Burchardt. "Vor allem Dennis Breuing und Ilker Oruc, sowie Sven Schmiedel und Dirk Weber aus der Zweiten, geben der Mannschaft die nötige Erfahrung und Cleverness, um auch mal enge Spiele für sich zu entscheiden." Damit ist das Experiment, die Zweite Mannschaft zur Ersten zu machen gleichzeitig auch Geschichte. "Dieser Versuch hat uns im Prinzip die komplette letzte Saison gekostet. Das haben wir aber schon wieder zurückgenommen und dafür einige gezielte Verstärkungen aus der Reserve hochgezogen." So recht traut Burchardt dem Braten aber noch nicht. "Wir haben uns einen Lauf erarbeitet, wollen den so lange wie möglich mitnehmen und dann mal schauen, was dabei am Ende herauskommt. Jetzt aber zu sagen, dass wir um den Aufstieg mitspielen wollen, wäre nach der letzten Saison vermessen."

Klammheimlich hat sich indes auch Bezirksliga-Absteiger Borussia Byfang wieder gefangen und ist in der Tabelle durch einen 1:0-Erfolg beim VfL Sportfreunde 07 sogar auf den achten Rang geklettert. Doch kein Auf- ohne Absteiger. Teutonia Überruhr befindet sucht nach blendendem Saisonstart nach der Notbremse, um den freien Fall zu stoppen. Nach der 1:2-Heimpleite gegen den SV Burgaltendorf II ist das Team von Detlef Schneider bereits auf den zehnten Tabellenplatz abgerutscht.

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