Das Lob kommt von höchster Stelle, und es steigert die Erwartungen noch einmal. Ja, sagt Joachim Löw, dieser Youssoufa Moukoko „hat ein Talent, dem man nicht so oft begegnet“. Der Bundestrainer weiß, wovon er spricht, schließlich hat er in seiner 14-jährigen Amtszeit schon viele Stürmer kommen und gehen gesehen. Moukoko, da sind sich alle Experten einig, sticht hervor - und er könnte eine große Zukunft vor sich haben.
Am Freitag (20. November) feiert das Ausnahmetalent von Borussia Dortmund, das in der U19-Bundesliga in drei Spielen zehn Tore erzielt hat, seinen 16. Geburtstag und könnte damit offiziell auch in der Bundesliga - also bei den Männern - auflaufen.
Der BVB versucht zwar alles, um Moukoko zu schützen und behutsam an die neue Herausforderung heranzuführen, doch es ist durchaus möglich, dass der Hoffnungsträger am Samstag (20.30 Uhr) zumindest zum Kader des BVB beim Spiel bei Hertha BSC zählen wird. Da der im Sturmzentrum gesetzte Erling Haaland aufgrund eines Coronafalls bei der norwegischen Nationalmannschaft in Quarantäne bleiben muss, könnte ein Platz frei werden.
Moukoko wäre die logische Wahl. Er dominierte mit 90 Toren in 56 Spielen bei den B- und 44 Treffern in 23 Partien bei den A-Junioren die Nachwuchs-Bundesligen.
Nicht nur die Zahlen sprechen für ihn, er ist zudem Kapitän seiner Nachwuchsmannschaft, tritt erstaunlich reif und zielstrebig auf. Die rassistische Hetze einiger Schalker Fans beim jüngsten Derby oder die Zweifel an Moukokos Alter, die erst vom Standesamt in Hamburg-Harburg zerstreut wurden. Nichts hat Moukoko aus der Bahn geworfen.
Moukoko hat über 700.000 Follower bei Instagram
Der BVB selbst versucht, den Wirbel um Moukoko nicht zu groß werden zu lassen. „Youssoufa bringt sehr viel Talent mit, aber sein Weg beginnt jetzt erst“, sagt Sebastian Kehl. Der Schritt zu den Profis sei „groß“, betont der Lizenzspielerchef: „Ein Prozess. Wir müssen ihm die nötige Ruhe und Zeit geben.“ Interview-Anfragen mit dem bald 16-Jährigen gab es zahlreiche, der BVB lehnte sie alle ab.
Klar ist, dass Moukoko alles andere als ein gewöhnlicher Nachwuchsfußballer ist. Er hat mehr als 700.000 Follower bei Instagram und einen lukrativen Ausrüsterdeal mit Nike in der Tasche. Dennoch sei der Stürmer „geerdet“, wie Sportdirektor Michael Zorc betonte und überhaupt müsse sich der in Kamerun geborene Moukoko noch an den „Männerfußball“ gewöhnen. Die Wertigkeit eines Stürmers wird nicht nur an Toren gemessen, sondern auch über die Mitarbeit an der Defensive.
Schwer vorstellbar, dass der für seinen Trainingsfleiß bekannte Moukoko lange Anlaufzeit bei den Profis brauchen wird, er könnte perfekt in diese junge und hochtalentierte Dortmunder Mannschaft passen. Erling Haaland und Jadon Sancho sind 20, Giovanni Reyna ist 18, Jude Bellingham 17. Nicht mehr lang, und der dann 16-jährige Youssoufa Moukoko wird ebenfalls zu diesem Kreis gehören. sid