Am Dienstagabend wurde es in der 65. Minute richtig laut an der Hafenstraße. Nach einem langen Einwurf von Andreas Wiegel kam der Ball über Umwege zu Oguzhan Kefkir, der clever auf Lawrence Ennali ablegte.
Der 21-Jährige ließ sich diese Chance nicht entgehen und traf mit einem präzisen Schuss zum 1:1-Ausgleich von Rot-Weiss Essen gegen den VfL Osnabrück. Dadurch blieb der Aufsteiger im elften Heimspiel in Serie ungeschlagen.
Für Ennali war es der dritte Saisontreffer – und sein zweites Tor als Joker. Beim vorherigen Auswärtsspiel in Aue (1:2) hatte der Flügelflitzer noch eine Riesen-Möglichkeit in der Nachspielzeit vergeben, aber gegen die Lila-Weißen machte er seinen Fehlschuss wieder gut.
Es war das fünfte Liga-Spiel in Serie, indem Essens Cheftrainer Christoph Dabrowski ein goldenes Händchen bei seinen Einwechslungen bewies. Beim 2:0-Heimsieg gegen die U23 von Borussia Dortmund waren die eingewechselten Simon Engelmann (Vorlage) und Björn Rother (Tor) maßgeblich am zweiten Treffer beteiligt. Im darauffolgenden Spiel in Ingolstadt (1:1) traf Joker Cedric Harenbrock zum Führungstor.
Im Aufsteigerduell gegen die SpVgg Bayreuth (2:0) steuerte Oguzhan Kefkir zwei Zeigerumdrehungen nach seiner Einwechslung die Vorlage zum 1:0 durch Felix Herzenbruch bei. In den jüngsten beiden Partien – in Aue und gegen Osnabrück – wechselte der Fußballlehrer jeweils zur Pause aus, was sich auszahlen sollte. Thomas Eisfeld erzielte als Joker den Anschlusstreffer im Erzgebirge und Ennali verteidigte gegen Osnabrück mit seinem Tor die Heimserie von RWE.
Bis zum Dortmund II-Spiel gab es für den Hafenstraßen-Klub nur fünf Torbeteiligungen durch Joker in 22 Partien. Seitdem sicherten die Einwechselspieler durch vier Tore und zwei Vorlagen wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Das spricht sowohl für die Breite im Essener Kader, aber auch für das aktuell goldene Händchen von Christoph Dabrowski.