Selten war die Durchlässigkeit aus der U23 des FC Schalke 04 in den Profikader höher als in diesen Zeiten. Zahlreiche Talente schafften in den vergangenen Monaten den Sprung, Spieler wie Blendi Idrizi oder Florian Flick sammeln inzwischen regelmäßig Einsätze in der 2. Bundesliga.
Ein Schalker, der noch in der Warteschleife steckt, ist Leo Scienza. Der 23-Jährige ist Leistungsträger im Regionalliga-Team, führt mit fünf Toren und acht Vorlagen die teaminterne Scorerliste an. Vor allem in den Sozialen Netzwerken mehren sich die Stimmen von Fans, die sich eine Chance im Profikader für den Brasilianer mit luxemburgischem Pass wünschen.
"Er war schon einige Male bei uns im Training und zeigt in der U23 immer wieder, dass er Qualität hat und vielleicht den nächsten Step nach oben gehen kann", sagte Dimitrios Grammozis, als er in der Medienrunde vor dem Heimspiel gegen Hansa Rostock auf Scienza angesprochen wurde.
Mehr als einige Einheiten und ein Testspiel-Einsatz im vergangenen Jahr waren dem offensiven Mittelfeldspieler unter Grammozis bislang allerdings nicht vergönnt. Er selbst brennt auf mehr: "Ich wünsche mir, bei der Ersten Mannschaft zu debütieren und mich dann im besten Fall für den Profikader zu empfehlen", erklärte Scienza neulich im RS-Interview. "Es wäre ein Traum, einmal in der Veltins-Arena voller Fans auflaufen zu dürfen."
Und aktuell könnte Schalke Alternativen für die Kreativabteilung durchaus gebrauchen. Zwar ist S04 in der Mittelfeldzentrale breit besetzt. Doch Blendi Idrizi und Rodrigo Zalazar kämpften zuletzt mit Formdellen, Danny Latza, Dominick Drexler oder Yaroslav Mikhailov zeigten bisher wenige bis keine guten Auftritte im S04-Trikot.
Gerade seine Torgefahr könnte Scienza zu einer wertvollen Option machen. Schalkes Mittelfeldspieler geizen eher mit Toren, während Scienza in den letzten fünf Partien viermal traf - jüngst am Wochenende gegen Rot-Weiss Essen.
Klar ist aber auch: Zwischen vierter und zweiter Liga liegt ein großer Schritt. Zunächst müsste Scienza, der 2020 aus Schweden nach Gelsenkirchen kam, Nachweis über seine Tauglichkeit für den Profibereich erbringen.
"Wir möchten den Jungs die Plattform geben, die sie verdienen. Die Zusammenarbeit mit Torsten Fröhling (U23-Trainer, d. Red.) ist sehr fruchtbar", sagte Grammozis und verwies auf Beispiele wie Idrizi, Flick oder Henning Matriciani. Zugleich betonte er: "Es liegt letztendlich an jedem selbst. Wir werden keinem einen Einsatz schenken. Aber wenn wir bei jemandem das Gefühl haben, dass er bereit ist, dann wird er auch spielen."