Rot-Weiss Essen kämpft in der 3. Liga weiter um eine große Veränderung. Sollte der Aufstieg gelingen, würde RWE in der kommenden Spielzeit in der 2. Bundesliga an den Start gehen.
Schon klar ist jetzt, dass es bei den Verantwortlichen auch einige Veränderungen geben wird. Die beiden Vorstände Marcus Uhlig und Sascha Peljhan werden RWE verlassen.
Uhlig wird nach unseren Informationen am 31. Mai 2024 seinen letzten RWE-Arbeitstag haben. Peljhan soll noch den neuen kaufmännischen Leiter für die Abteilung „Finanzen & Controlling“ Thomas Wulf einarbeiten, danach ist für ihn Schluss, das wird vermutlich Mitte Mai der Fall sein.
Das Problem: Der neue RWE-Boss Marc-Nicolai Pfeifer wird dann vermutlich noch nicht an Bord sein. Denn sein Vertrag bei 1860 München läuft noch bis zum 30. Juni 2024. Und obwohl er freigestellt ist, hat er noch keine Freigabe von den Löwen bekommen.
Was komisch anmutet, da man auf seine Dienste nicht setzt, ihn aber weiterbezahlt. Daher kann es sein, wenn sich nichts ändert, dass Pfeifer erst am 1. Juli an der Hafenstraße aufschlägt.
Es gibt diese Überlegung, aber noch ist das nicht beschlossen. Auch eine Nachfolgeregelung gibt es noch nicht. Ich denke, es wird nach dem Ende der Spielzeit eine Entscheidung geben
André Helf
Zurück zum Thema Veränderungen: Im Sommer könnte es nun zur nächsten Veränderung kommen. Denn Aufsichtsrats-Chef André Helf könnte seinen Posten zur Verfügung stellen. Nachfolger soll dann nach RevieSport-Informationen Lothar Oelert werden, ehe im Jahr 2025 die nächsten offiziellen Wahlen bei RWE anstehen.
Hier gilt als Nachfolgekandidat Ulf Herbrechter, der bisher noch nicht im Essener Aufsichtsrat vertreten ist. Herbrechter, der eine lebenslange Mitgliedschaft im Verein besitzt, soll RWE beim Bau des „Willi-Lippens-Platzes“ (Trainingsgelände am „Stadion an der Hafenstraße“) finanziell massiv unterstützt haben. Und: Herbrecheter soll jetzt schon als inoffizielles AR-Mitglied im Aufsichtsrat mitwirken und -gestalten.
Auf Nachfrage dieser Redaktion gab Helf bekannt: „Es ist kein Geheimnis, dass ich eigentlich schon die letzte Legislaturperiode nicht mehr machen wollte. Diese wird nun meine letzte sein.“
Ob er bis zu den Wahlen 2025 an Bord bleibt, das wird nach der Saison entschieden, wie Helf betont: „Es gibt diese Überlegung, aber noch ist das nicht beschlossen. Auch eine Nachfolgeregelung gibt es noch nicht. Ich denke, es wird nach dem Ende der Spielzeit eine Entscheidung geben.“
Was gegen einen Wechsel im Sommer spricht: Helf hat mit Pfeifer einen neuen Vorstandsvorsitzenden verpflichtet, der im Mai anfangen könnte. Wenn er an der Hafenstraße aufschlägt, wird er einen Ansprechpartner brauchen. Dieser könnte Helf sein.
Wenn Helf sein Amt im Sommer doch übergibt, wird er auf eine intensive Zeit in Essen zurückblicken. Denn es gab – und gibt – immer wieder Kritik am Aufsichtsrat. So hieß es, dass die beiden Vorstände Uhlig und Peljhan auch deshalb gingen, weil die Arbeit mit dem neunköpfigen Gremium schwer und wenig ertragreich war.
Wir agieren deshalb konservativ, weil wir die Ereignisse der Vergangenheit kennen
André Helf
Auch in den letzten Wochen gab es wieder Kritik am Aufsichtsrat. Es fehle an sportlichem Wissen, es fehle eine Verjüngung, eingebrachte Ideen könnten kaum umgesetzt werden.
Dem widerspricht Helf im Gespräch mit dieser Redaktion: „Ich weiß nicht, wo das herkommt. Aus meiner Sicht gab es zum Beispiel nie eine bessere Zusammenarbeit zwischen dem Aufsichtsrat und der sportlichen Leitung: Wir arbeiten total eng und vertraulich zusammen.“
Wobei es immer wieder Stimmen gibt und gab, die dem Aufsichtsrat vorgeworfen haben, zu konservativ zu agieren. So seien in den letzten Transferperioden Verpflichtungen gescheitert, weil am Ende das Geld nicht reichte.
Helf will das so nicht stehen lassen: „Wir agieren deshalb konservativ, weil wir die Ereignisse der Vergangenheit kennen (Insolvenz 2010, Anmerkung der Redaktion). Wir geben nur das aus, was wir haben.“