Mit nunmehr 17 Punkten kann das Team von Jürgen Klopp nun beruhigt in die Mission „Ausbau der Heimbilanz“ am kommenden Sonntag gegen den VfL Bochum starten, ohne das Abrutschen in niedere Tabellenregionen befürchten zu müssen. Das verdiente Tor des Tages vor 50.000 Zuschauern im ausverkauften Rhein-Energie-Stadion erzielte der frühere Kölner und heutige Borusse Florian Kringe in der 66. Minute.
Durch den Ausfall von Marcel Schmelzer war Klopp vor der Partie zur Umstellung der Viererkette gezwungen. Young-Pyo Lee rückte für den 20-Jährigen auf die linke Seite, auf rechts gab Patrick Owomoyela sein Startelf-Debüt für den BVB. Zudem hatte sich der Borussen-Coach etwas Kreatives für den Angriff ausgedacht. Nicht Jakub „Kuba“ Blaszczykowski, sondern Nelson Valdez begann als hängende Spitze auf der rechten Seite, während der Pole in vorderster Front den Auftrag erhielt, seine Nase aus allzu heftigen Zweikämpfen herauszuhalten.
Doch es waren nicht die Kölner, sondern die Dortmunder, die zunächst mit der Umstellung zu kämpfen hatten. Der FC, mit Milivoje Novakovic als einziger echten Spitze gestartet, war es dann auch, der die erste Chance des Spiels verbuchen konnte. Eben jener Novakovic konnte eine Unkonzentriertheit von Neven Subotic allerdings nicht nutzen (12.).
Ab der 20. Minute begann der BVB schließlich seinerseits, auch etwas für die Offensive zu tun. Ersten Versuche über die linke Seite, auf der „Kuba“, Florian Kringe und Lee teilweise ein sehr anschauliches Kurzpassspiel vorführten, folgte in der 31. Minute die größte Chance der ersten Halbzeit. Doch Valdez, von Kringe mit einer wunderschönen Flanke bedient, scheiterte gleich doppelt und mit verschiedenen Körperteilen daran, den Ball über die Linie von FC-Keeper Faryd Mondragon zu drücken. Weil auch Tinga an der vielbeinigen Kölner Hintermannschaft hängenblieb und der FC sich nur zaghaft aufs Tor von Roman Weidenfeller zu bewegte, ging es ohne Tore in die Halbzeitpause.
Wie schon in den ersten Spielminuten waren es auch zu Beginn der zweiten Hälfte Daums Domstädter, die zunächst offensiver zu Werke gingen. Doch es war der BVB, der durch Kringe die nächste dicke Chance zur Führung bekam – und erneut nicht nutzte (56.).
In der 66. Minute brach der Bann, der auf den Dortmunder Angriffen zu liegen schien, jedoch schlagartig. Nach einer schönen Kombination über Tinga und Owomoyela versetzte Kringe seinem Ex-Club einen Schlag, von dem sich der FC am gestrigen Abend nicht mehr erholen sollte. Owomoyela war nach dem Match zufrieden mit dem Dreier: „Die Höhe des Ergebnisses war sekundär, wir haben drei Punkte geholt, das war das Wichtigste. Ich hoffe, dass wir die eingeschlagene Richtung gegen Bochum fortführen können.“
Mit vier Punkten aus zwei absolvierten Partien in der Englischen Woche ist der BVB voll im selbst gesteckten Soll. Bochum, am Sonntag im Signal Iduna Park zu Gast, kann kommen. Mats Hummels jedenfalls anaylsierte: „Wir haben in den letzten Partien drei mal Remis gespielt, die Punkte müssen wir aufholen. Wir haben in Köln damit angefangen, gegen Bochum wollen wir weitermachen.“
