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VfL Bochum
Große Sorgen um Abwehrchef Ordets - das sagt Trainer Peter Zeidler

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Ivan Ordets (vorne)
Ivan Ordets (vorne) Foto: Teresa Kröger
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Der VfL Bochum beeindruckte auch den Trainer mit einem 6:0 in Le Havre. Abwehrchef Ordets aber muss vor Ort ins Krankenhaus: „Ein großer Wermutstropfen.“

Es war ein eher harmloser Zweikampf, nach dem Ivan Ordets für den Schreckmoment sorgte beim spielerisch und taktisch glanzvollen 6:0-Erfolg des VfL Bochum beim französischen Erstligisten Le Havre AC. Der Verteidiger, seit anderthalb Wochen erst wieder komplett im Mannschaftstraining nach muskulären Problemen, musste vom Feld geführt werden bei der Generalprobe des VfL gut eine Woche vor dem DFB-Pokalspiel in Regensburg (Sonntag, 18. August, 15.30 Uhr).

Ordets hatte sich zu Beginn des zweiten Durchgangs unglücklich die Schulter ausgekugelt, klärte Trainer Peter Zeidler nach dem Schlusspfiff in der Normandie vor rund 5000 Fans auf. Sie konnte auf dem Platz nicht wieder eingerenkt werden. „Er kann nicht mit uns nach Hause fliegen“, so Zeidler.

Ordets musste ins Krankenhaus, mit großen Schmerzen, wie der Coach berichtete. „Es wird eine Narkose geben, die Ärzte versuchen es dann wieder zu richten. Dann müssen wir abwarten, ob und wie viele Bänder oder anderes beschädigt sind“, sagte Zeidler. „Es kann länger gehen, das ist ein großer Wermutstropfen heute. Lieber hätten wir hier verloren und Ordets wäre dafür so schnell wie möglich wieder dabei.“

Der VfL musste bereits auf Verteidiger Bernardo wegen leichter muskulärer Probleme verzichten, er trainierte daheim. Bernardo könnte bekanntlich in diesem Transfersommer noch wechseln, Union Berlin hat bereits ein Angebot abgegeben. Möglich, dass der VfL die Suche nach einem Innenverteidiger nun noch beschleunigt, wenn Ordets länger ausfallen sollte. Ein Kandidat ist Jakov Medic von Ajax Amsterdam.

Dabei lief es bis zum Ordets-Aus ausgezeichnet für den VfL, und auch danach und trotz am Ende zehn Wechseln blieb Bochum Herr im fremden Haus. Das A-Team ohne Dani de Wit und mit Kapitän Anthony Losilla beherrschte die Partie fast von Beginn an. Das System mit der Raute, das gemeinschaftliche Pressing mit vielen hohen Ballgewinnen, funktioniert immer besser, nachdem der VfL bereits das Testspiel zuvor im Trainingslager in Südtirol beeindruckend mit 4:0 gegen Champions-League-Klub Bologna gewonnen hatte.

Defensiv stand der VfL weitgehend stabil, immer wieder gab es gute Kombinationen über den erneut auffälligen Lukas Daschner auf der Zehn, über Hofmann und Co. - und viele Flanken von den Außen mit den offensiven Maxi Wittek und Felix Passlack.

De Wit fehlt in zwei Pflichtspielen

Losilla spielte als Achter, weil Neuzugang Dani de Wit in den ersten beiden Pflichtspielen gesperrt fehlen wird. Der Grund: Eine Rote Karte im letzten Pflichtspiel mit AZ Alkmaar. Der DFB übernimmt die Sperre. Ibrahima Sissoko übernahm die Sechserposition, die Doppelspitze bildeten Philipp Hofmann und Moritz Broschinski. Hofmann eröffnete den Torreigen, Daschner legte vor der Pause nach.

Nach dem Seitenwechsel trafen erneut Hofmann per Foulelfmeter, Broschinski, Samuel Bamba und Neuzugang Myron Boadu, erst am Tag zuvor ausgeliehen von AS Monaco. Dabei spielte der VfL in den letzten 20 Minuten mit der kompletten, sehr jungen B-Elf, alle zehn Feldspieler wurden bis dahin ausgewechselt. Nur Torwart Patrick Drewes spielte durch.

Auch Coach Zeidler war richtig angetan von der Leistung seiner Mannschaft. „Es war Le Havre, die nächste Woche gegen Paris St. Germain spielen. Es hat Spaß gemacht zuzuschauen. Die Jungs haben es zu ihrer Sache gemacht, vorwärts zu agieren in allen Bereichen“, sagte Zeidler. Man habe Le Havre gestresst, ihm Zeit und Raum weggenommen. Da war Le Havre wohl überrascht, das haben sie mit dieser Vehemenz von uns wohl nicht erwartet.“

Bochums Trainer Zeidler fordert: Auf dem Boden bleiben

Immer wieder betonte er aber, dass es eben nur ein Testspiel war. „Ganz wichtig ist, dass wir auf dem Boden bleiben. Wir können es schon richtig einordnen, es gibt noch keine Punkte.“ In Regensburg, so Zeidler, „wird es schwerer. Mit dieser Einstellung haben wir aber alle Chancen, eine Runde weiterzukommen, das ist das klare Ziel von uns. Wir wollen auch da unser Spiel durchziehen. Nächste Woche gilt es.“

Und: Diesmal gab es auch nach den Wechseln keinen Riss. Die Jungen Niklas Jahn, Samuel Bamba, Mats Pannewig etwa, sie alle hätten es „gut gemacht“, meinte Zeidler, ebenso wie Routinier Cristian Gamboa, der von Losilla die Kapitänsbinde übernahm. Und auch Myron Boadu. Der 23-jährige Neuzugang hatte noch gar nicht mit dem Team trainiert.

Beim 4:0 war er mit einem geschickten Zweikampf beteiligt, beim 5:0 lieferte er einen Assist mit seinem von Le Havres Torwart nach vorne abgewehrten Ball, den Bamba verwandelte. Das 6:0 erzielte er selbst nach erneut feinem Steck-Pass von Pannewig, der schon das 5:0 auf gleiche Art eingeleitet hatte. Zeidler noch zurückhaltend: „Myron hat angedeutet, dass er uns helfen kann.“ (mit gp)

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