Revierderby

S04-Sportvorstand Schneider: "BVB ist in der Favoritenrolle"

„Ich denke schon, dass der BVB in der Favoritenrolle ist. Das hat auch nichts mit Understatement zu tun. Wir waren vor vier Monaten Vierzehnter in der Bundesliga, der BVB war Vizemeister. Wir machen uns also nicht bewusst klein, indem wir sagen: Heute sind wir kein Favorit. Aber auch aus dieser Position heraus kann man viel erreichen“, sagte Schneider den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Auf Augenhöhe sieht Schneider seinen Klub vor allem finanziell nicht: „Wenn man sich die Umsatzzahlen anschaut und sieht, zu welchen Transfers die Borussia in der Lage ist, dann muss man schon feststellen, dass Dortmund uns auf wirtschaftlicher Basis voraus ist. Das ist so, damit müssen wir umgehen.“ Schneider betonte auch die sportliche Qualität des BVB: „Dortmund ist ein extrem starker Gegner mit einem außergewöhnlich guten Kader. Der BVB hätte in der Champions League gegen Barcelona gewinnen müssen. Sie haben zuletzt Spitzenreiter Mönchengladbach 1:0 bezwungen. Alleine daran lässt sich schon ablesen, was da für ein Kaliber auf uns zukommt.“

Noch viel Luft nach oben

Mit dem Saisonstart seines Teams kann Schneider sehr gut leben: „Wir haben noch viel Luft nach oben. Aber den Weg, den wir eingeschlagen haben, würde ich als positiv bezeichnen.“ Er lobt vor allem Trainer David Wagner: „Es macht einfach Freude, mit ihm zusammenzuarbeiten. Darüberhinaus ist der Fußball-Lehrer David Wagner klasse. Er versteht es, Menschen mitzunehmen, zu begeistern, dazu Spieler zu entwickeln und besser zu machen. Er kommuniziert gut. Was unglaublich wohltuend ist: Er hat einen ganzheitlichen Blick für den gesamten Verein.“ Im Trainingszentrum, so Schneider, würde ein andere Stimmung herrschen: „Wenn man das Trainingszentrum betritt, dann spürt man, da brennt ein Feuer. Es fühlt sich anders an, es wird anders miteinander umgegangen. Das war im März dieses Jahres nicht so.“

Schneider bekräftigte erneut, dass er Torwart Alexander Nübel, dessen Vertrag ausläuft, kein Ultimatum stellt: „Ich würde mich sehr freuen, wenn Alex bei uns einen neuen Vertrag unterschreibt. Und wenn es im Mai 2020 ist, dann wäre das für uns auch okay. Wir geben ihm ganz bewusst die Zeit. Ich möchte niemandem Entscheidungen unter Druck abverlangen. Das muss immer aus Überzeugung geschehen.“

Das Interview in voller Länge gibt es hier.

Thomas Tartemann und Andreas Ernst