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Tagebuch aus dem Schalker Trainingslager
Tag 4, Mittwoch, 9. Januar

Tagebuch aus dem Schalker Trainingslager
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Freundlich, als hätte ich seinen Weggang nicht wie eine Erlösung abgefeiert, begrüßte mich gerade Lincoln im Hotel. Der Ex-Schalker absolvierte im Fitnessbereich des „Sirene Golf Hotels“ eine kleine Einheit auf dem Ergometer (mehr dazu in RevierSport am Donnerstag), das gelb-rote Trikot von Galatasaray stand ihm dabei wirklich gut.

Meine Befürchtung, er hätte im fernen Istanbul am Büdchen vielleicht einen RevierSport erstanden und all die Gemeinheiten gelesen, die ich seit seinem Wechsel an den Bosporus über ihn geschrieben habe, hatte sich als unbegründet erwiesen. Unser Verbreitungsgebiet endet vermutlich kurz vor der großen Europabrücke in Istanbul, deswegen war er guter Stimmung. Meiner Meinung nach hat der Zauber-Fußballer sein Können in viel zu wenigen Momenten gezeigt und sich darüber hinaus nicht wirklich als Teamplayer entpuppt. Dass er bei Galatasaray erst frenetisch gefeiert wurde und inzwischen schon wieder Ärger hat, bestätigt meine Einschätzung, doch das nur am Rande.

Ein wesentlich angenehmerer Zeitgenosse als Lincoln ist Halil Altintop. Die Gesprächsrunde mit ihm war zwar nicht ganz so witzig wie die am Dienstag mit Albert Streit, doch auch er weiß mit Charme zu überzeugen. Ein feiner Mensch, genau wie sein Zwillingsbruder Hamit, der inzwischen in München glücklich ist. Warum auch ihm ein paar Schalke-Anhänger das Fußballerleben in seiner Geburtsstadt Gelsenkirchen sehr schwer machen, darüber sollten diese mal gründlich nachdenken. Sie sind es doch, die immer wieder größtmögliche Identifikation mit dem Verein einfordern und Söldner wie Ailton auf den Mond wünschen.

Mit Halil Altintop, Manuel Neuer und Mesut Özil gehören immerhin drei gebürtige Gelsenkirchener zum Schalker Profikader. Mathias Schober (Marl), Benedikt Höwedes (Haltern am See) und Markus Heppke (Essen) kommen noch aus dem Revier, Christian Pander aus dem nicht weit entfernten Münster. Der Rest ist aus aller Welt zugereist, wodurch vorhandene oder fehlende Identifikation mit dem Verein sicher nicht allein erklärt wird.

Ach, ich wollte mich an dieser Stelle doch nicht mit solch philosophischen Dingen befassen.

Bis morgen, Heiko Buschmann

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