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Müller will Scouting ausbauen statt Millionen ausgeben
Der Engländer im Schalker

Müller will Scouting ausbauen statt Millionen ausgeben
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Fünf Millionen Euro auf dem Konto machen Andreas Müller nicht nervös. Die etwa hätte der Manager des FC Schalke nach wie vor zur Verfügung, um nach der geplatzten Verpflichtung des Wunschspielers Stephen Appiah noch eine Verstärkung für den Kader von Trainer Mirko Slomka zu holen. Der 44-Jährige denkt aber gar nicht daran, sich in die seit Jahren immer schneller drehende Preisspirale zu winden und auf Teufel komm raus bis zum 31. August noch einen neuen Mann nach Gelsenkirchen zu holen.

"Ich habe absolutes Vertrauen in unser jetziges Aufgebot. Es wird ja oft vergessen, dass wir in den vergangenen drei Jahren viel in den Kader investiert und etliche gestandene Spieler geholt haben", erläutert Müller. "Wir sind konkurrenzfähig, um in der Bundesliga wieder um die Plätze eins bis drei mitspielen zu können."

Der Luxus, der bei den spanischen, englischen und italienischen Top-Vereinen Gewohnheit ist und den sich München in diesem Sommer gegönnt hat, kann und will man sich auf Schalke nicht leisten. "Außer den Bayern, und auch die nur bedingt, kann aus der Bundesliga da niemand mithalten. Deshalb müssen wir einen anderen Weg gehen und weiterhin versuchen, im eigenen Stall Top-Spieler auszubilden."

Wer bei den A-Junioren Deutscher Meister und den Senioren Vize war, der hat dem Nachwuchs eine echte Perspektive zu bieten. Anders als etwa in Berlin, wo der Hertha die besten Talente stiften gehen, will Schalke verstärkt auf die sehr gute Jugendarbeit setzen. Ein zweites Standbein, dem künftig ein noch größerer Stellenwert eingeräumt werden soll, ist das Scouting. Momentan beschäftigt Schalke im Stab von "Chef-Spion" Uwe Scherr vier fest angestellte sowie einen freien Spielerbeobachter. "Milan hat etwa 25 Leute, die in dem Bereich arbeiten, englische Spitzenvereine mindestens ein Dutzend. Bei uns im 'Schalker' sitzt auch immer einer von der Insel und guckt sich oft das Training an. Da können und müssen wir noch mehr tun, denn es geht bei der Auswahl der Fußballer immer früher los", weiß Müller.

Er will Neun oder 13-Jährigen keine Tausende von Euros anbieten, damit diesen schon im Knappenkids-Alter der Kopf verdreht wird. In Zusammenarbeit mit der Gesamtschule Berger Feld, dem Fußball-Internat auf dem Vereinsgelände und dem Olympia-Stützpunkt in Wattenscheid hat Schalke schon jetzt eine breite Infrastruktur zur schulischen und fußballerischen Ausbildung geschaffen. Dass in den nächsten knapp vier Wochen doch noch ein fertiger Spieler kommt, ist damit nicht ausgeschlossen.

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