Bundesliga

VfL Bochum: Blum ackert für Kader-Comeback am 1. Spieltag

Danny Blum, was bedeutet es für Sie, endlich wieder hautnah bei der Mannschaft zu sein? Es ist schön, wieder näher beim Team zu sein. Ich habe einige Zeit verpasst, bin aber mit dem Verlauf meiner Verletzung zufrieden. Mit Blick auf das Trainingslager wurde auch lange überlegt, ob es Sinn macht, dass ich mitfahre oder nicht. In diesem Fall ist es aber sinnvoll, weil ich schon ziemlich weit bin.

Sie haben ein sehr turbulentes Jahr hinter sich: Zunächst hatten Sie Corona, dann haben Sie Traumtore, wie beispielsweise gegen den Hamburger SV, geschossen, dann waren Sie aufgrund Ihrer Verletzung auf einmal nicht mehr mittendrin. Was ging Ihnen da durch den Kopf? Ja, für mich ging das schon Jahr schlecht los. Auch das vorherige hat mit meiner Wadenverletzung nicht gut aufgehört. Dann war ich im Urlaub und wurde danach positiv auf das Corona-Virus getestet. Ich kam nicht wirklich in Tritt. Dann habe ich mich aber gesteigert und bin immer fitter geworden. Das hat man auch an meinen Leistungen gesehen. Zum Ende hin waren wir mit der Mannschaft auf dem Weg, etwas Großes zu erreichen und ich bin letztendlich aufgrund einer unglücklichen Situation ausgefallen. Das tat natürlich weh, weil ich gerne bis zum Ende weitergespielt und einen noch größeren Teil beigetragen wollte. Die Meisterschale im Trikot hochzuheben, ist nochmal etwas anderes. Dennoch bin ich froh, dass es am Ende geklappt hat.

Welche Gedanken hatten Sie in dem Moment, in dem Sie die Meisterschale in den Himmel gereckt haben? Das ist schwer in Worte zu fassen. Ich war überglücklich. Jeder Fußballer möchte immer ganz oben spielen. Wer diese Sportart selbst ausübt weiß, dass das nicht so einfach ist. Ich selbst war schon einmal in der Bundesliga und habe einiges erlebt. Ich habe es als Meister von der Dritten in die Zweite Liga geschafft. Den Sprung in die Bundesliga habe ich in der Relegation verpasst. In der Bundesliga wiederum habe ich mit Frankfurt den DFB-Pokal geholt. Diese Zweitliga-Meisterschaft war etwas, was mir bisher gefehlt hat. Das hat nun geklappt. Für mich ist das etwas sehr Schönes. Etwas, das bleibt.

Da muss man sich fast schon fragen, was Sie noch gewinnen wollen. Eigentlich fehlt nur noch die Bundesliga-Meisterschaft. Wobei Platz 15 in der kommenden Saison für den VfL schon wie ein Titel wäre, oder? Auf jeden Fall. Wir kommen als Aufsteiger nach oben und haben nicht die wirtschaftlichen Möglichkeiten, die andere Vereine haben. Wichtig ist, dass wir versuchen mit dem, was wir haben, das Beste zu erreichen. Platz 15 würde ich, ohne mit der Wimper zu zucken, sofort unterschreiben. Wir haben im vergangenen Jahr einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Jetzt geht es erst richtig los.

Haben Sie sich innerlich das Ziel gesetzt, zum ersten Spieltag wieder im Kader zu sein? Oder gibt es andere Zielsetzungen? Ich musste einen speziellen Schuh tragen, der mein gesamtes Bein stillhält. Dadurch bildet sich aber fast die gesamte Muskulatur zurück. Mein erstes Ziel war, dass ich den nicht die vorgegebenen sechs Wochen lang tragen muss. Ich wollte ihn früher ausziehen und früher mit dem Training anfangen. Das habe ich geschafft. Dann wollte ich im Urlaub sofort so hart wie möglich arbeiten. Auch das habe ich geschafft. Mein größtes Ziel ist es aber, in kürzerer Zeit als meine Verletzungsdauer wieder auf dem Platz zu stehen. Das gelingt mir aktuell richtig gut. Ich weiß, dass ich viel gearbeitet und ein gutes Team um mich hatte. Das nächste Ziel ist ganz klar, gesund zu bleiben und so schnell wie möglich zum Team zurückzukehren. Und dann möchte ich am ersten Spieltag am liebsten auch im Kader stehen.

War das Ziel Bundesliga eine zusätzliche Motivation? Natürlich. Es ist auch schön, dass wir in der nächsten Saison in ganz andere Stadien, mit ganz anderen Bedingungen kommen. Natürlich ist das nochmal ein weiterer Anreiz, um zu sagen: „Definitiv möchte ich alles dafür tun, um am ersten Spieltag dabei zu sein.“ Ob es schon für Startelf reicht, sei mal dahingestellt. Wichtig ist, dass ich zum Saisonstart so fit wie möglich bin. Sollte das noch nicht der Fall sein, werde ich so hart wie möglich arbeiten, um wieder an mein Limit zu kommen. gp, tica