Wer dafür überhaupt kein Verständnis hat, ist RWE-Trainer Karsten Neitzel. „Dieser Satz nervt mich“, sagt der Fußballlehrer entschlossen. „Dann können wir auch zuschließen und in den Urlaub fahren. Das kann ich nicht nachvollziehen. Für uns gilt es immer, das Maximale herauszuziehen.“ Das gelte auch für das kommende Auswärtsspiel am Samstag gegen den SC Wiedenbrück. Auch wenn sich die Personallage bei den Bergeborbeckern durch die Gelbsperre für Benjamin Baier und die Verletzung von Florian Bichler wieder verschärft hat. Letzterer hatte sich bei einem geblockten Abschluss das Fersenbein gebrochen und einen Bänderriss im Knöchel zugezogen.
Platzek könnte in die RWE-Startelf zurückkehren
„Wir haben uns schon etwas überlegt, wie wir das in den Griff bekommen“, sagt Neitzel, lässt sich dabei aber nicht in die Karten schauen. Obwohl er nur wenig Auswahl unter den Feldspielern hat, lässt sich der ehemalige Trainer des VfL Bochum einige Optionen offen. So könnte Marcel Platzek bei den Ostwestfalen erstmals wieder in der Startformation steht. Neitzel: „Er hat gegen Oberhausen eine Halbzeit auf dem Platz gestanden und man hat auch gemerkt, dass er da war, wenn auch noch nicht ganz. Bei der Flanke von Daniel Heber hatte ihm einmal noch eine Fußspitze gefehlt. Die wird nun gegen Wiedenbrück wieder da sein.“
Zumindest im Kader könnte dann auch wieder David Jansen stehen. Der Mittelstürmer war seit der Sommervorbereitung mit Problemen an der Achillessehne ausgefallen, steht aber nun seit Ende letzter Woche wieder im Mannschaftstraining. Zumindest ein Platz im Kader ist nicht ausgeschlossen. „Im Moment ist er wieder beschwerdefrei“, sagt Neitzel. Dies merke man auch an dessen Tatendrang im Training.
Voller Tatendrang stecken die Essener auch vor der Partie in Wiedenbrück. Die Ostwestfalen, dieses Jahr bisher im Abstiegskampf, hatten sich am vergangene Wochenende beim 6:1-Sieg in Herkenrath bereits warmgeschossen. Neitzels Motivation: „Wir dürfen nicht in uns zusammenfallen, sondern müssen weiterhin Ergebnisse erzielen. Uns ist es nicht egal, ob wir auf Platz zwei, drei, acht, neun oder zehn stehen. Wir haben eine Verantwortung uns selbst gegenüber, unserem Umfeld und für die nähere Zukunft. Da ist jedes Spiel für uns wichtig.“
Autor: Stefan Loyda