Verhalten applaudierten die RWE-Fans auf der Sparkassen-Tribüne ihrem Team nach Abpfiff des Tests gegen den Tabellen-Dritten der Regionalliga-Südwest. Bereits nach sieben Minuten erzielte David Kamm Al-Azzawe den Siegtreffer für den TSV Steinbach. RWE-Trainer Karsten Neitzel war trotz der Niederlage nicht komplett unzufrieden: "Es war ein guter Test gegen eine Mannschaft, die für das Niveau in der Regionalliga Südwest prägend ist. Ein Unentschieden wäre mehr als gerecht gewesen." Die Chancenverwertung ist jedoch ein Manko und die Personalsituation vor dem ersten Ligaspiel im neuen Jahr bleibt weiterhin angespannt.
RWE zeigte Schwächen im Abschluss
"Im Fußball geht es um Tore und die haben gegen Steinbach gefehlt", meinte Neitzel, dessen Mannschaft im Hinblick auf den Ligastart beim TV Herkenrath noch einige Probleme im Abschluss offenbarte. "Viele Möglichkeiten müssen besser ausgespielt werden – gar keine Frage. Chancen hatten wir genug. Es wurden viele vorletzte Bälle gar nicht, oder nur schlampig gespielt. Dennoch lief der Ball vernünftig", so sein Fazit im Nachgang des Tests. Die Fans auf der Sparkassen-Tribüne sahen das Spiel jedoch ein bisschen anders. Sie machten ihrem Unmut über die phasenweise sehr ungenaue Spielweise von Neitzels Elf Luft. Fast schon verhöhnend bejubelten sie vorsichtige Rückpässe.
Dennoch ist der 51-Jährige eine Woche vor dem Auftakt der Restserie sicher, dass sich sein Team eine gute Basis geschaffen hat. "Es gelingt uns gut, dass wir einen Switch im Spielaufbau hinbekommen. Wir eröffnen nicht mehr stupide mit zwei Innenverteidigern, sondern wir haben mehr Variation, die auch viel selbstverständlicher gespielt werden, als es noch im Sommer der Fall war", beschrieb Neitzel die Entwicklung seiner Mannschaft.
Kein Comeback – Ligastart ohne Platzek, Freiberger und Tomiak
Personell bleibt der Kader weiter ausgedünnt. Marcel Platzek ist unter der Woche wieder ins Lauftraining eingestiegen, bei Boris Tomiak ist keine Operation nötig und das Aufbautraining bei Kevin Freiberger geht erfolgreich voran. Ein schnelles Comeback bekamen die Fans im Stadion Essen aber nicht zu sehen. Auch dass das Trio im Heimspiel gegen den TV Herkenrath (16.02., 14 Uhr) spielen könnte, sei unwahrscheinlich, wie der 51-Jährige nach dem Test mitteilte. Neitzel gab dennoch leichte Entwarnung: „Es wird zwar niemand spielen können, aber Kevin Freiberger wird sukzessive an das Mannschaftstraining herangeführt und Boris Tomiak ist auch nicht mehr soweit davon weg“, erklärte er nach der Partie. Verzichten muss er außerdem auf Cedric Harenbrock (Kreuzbandriss) sowie Tolga Cokkosan (Muskelfaserriss) und David Jansen (Achillessehne).
Autor: Julian Preuß