Die 20 Teilnehmer hatten mit ihrem Fußballturnier „Kick für den Frieden“ den diesjährigen Jugendintegrationswettbewerb der Bertelsmann Stiftung gewonnen. So groß wie in der aktuellen Wettbewerbsrunde war die Resonanz dabei noch nie. Insgesamt wurden 167 Projekte aus ganz Deutschland bei der Stiftung eingereicht, besonders viele engagierten sich für Flüchtlinge.
"Was in der Politik in Deutschland häufig falsch läuft, sind die wichtigen Fragen zum Thema Integration. Ich finde es daher außerordentlich, dass hier Jugendliche für Jugendliche ein Projekt organisiert haben", begrüßte Bojana Pajić-Rickerts, die Projektmanagerin der Bertelsmann Stiftung, die anwesenden Mitglieder im Schalker Museeum.
Den siegreichen Jugendlichen aus Grevenbroich geht es in ihrem Projekt darum, ein sportliches Zeichen gegen jede Art von Menschenfeindlichkeit zu setzen. Bei dem mittlerweile zum vierten Mal ausgetragenen Fußballturnier "Kick für den Frieden" kommen Teams aus allen Bundesländern in Deutschland nach NRW. Unter dem Motto "Come together" wird aber nicht nur ein rein sportliches Turnier ausgetragen, sondern auch ein Engagement außerhalb des Platzes angestrebt. Das von den Jugendlichen selbstorganisierte Projekt will Menschen sensibilisieren, sich nicht nur gegen Rassismus einsetzen, sondern auch Homophobie und Sexismus zu bekämpfen.
Stadionführung und Interviewrunde mit Gerald Asamoah
Nach einer einstündigen Stadionführung mit dem S04-Fanbeauftragten Sven Graner folgte das Highlight des Tages: Die Teilnehmer begegneten der Schalke-Ikone Gerald Asamoah. Für das Grevenbroicher Projekt war "Asa" dabei voll des Lobes: "Ich bin froh euch einmal persönlich kennenzulernen. Es ist wichtig, sich für ein friedliches Miteinander einzusetzen." Asamoah sieht vor allem den Fußball als wichtige Integrationskraft: "Der Sport verbindet viele Nationalitäten. Alle sitzen in der Kabine zusammen und haben ein gemeinsames Ziel. Es wird kein Unterschied gemacht zwischen Hautfarbe oder Herkunft."
Rassismus in der Bundesliga ist weiterhin ein Problem
Anfeindungen aufgrund seiner Hautfarbe kennt der Spieler noch sehr gut aus seiner aktiven Zeit: "Als ich mit zwölf Jahren aus Ghana nach Deutschland gekommen bin, war es teilweise sehr schlimm. Es ist hart und tut weh, wenn du auf dem Platz stehst und von den gegnerischen Fans aufgrund deiner Hautfarbe beschimpft wirst. Ich kann aber sagen, dass ich gestärkt aus der damaligen Erfahrung hervorgegangen bin. Heute habe ich selbst drei Kinder und möchte nicht, dass sie das gleiche durchleben müssen wie ich damals, deshalb setze ich mich auch aktiv gegen Rassismus ein. Leider ist das weiterhin ein Problem in der Bundesliga."