Michael Zorc hat recht. Sporting Lissabon hat den Fairplay-Gedanken mit Füßen getreten. Liegt ein Spieler verletzt auf dem Boden und der Ball wird ins Aus befördert, sollte er zurück zum Gegner gespielt werden. Dieser Ehrenkodex gilt von der Kreisliga bis zur Champions League. Sporting hat dagegen verstoßen, und der BVB-Manager ließ seinem Unmut darüber freien Lauf.
Kritiker der Dortmunder könnten nun anmerken, dass sich die Borussia zum Jammerverein entwickelt. Thomas Tuchel hatte in Leverkusen die Foul-Debatte angestoßen, Klubchef Hans-Joachim Watzke beschwerte sich zuletzt über Henrikh Mkhitaryan und die eigenen Fans.
Europas beste Fußballer haben eine Vorbildfunktion
Hätte Zorc deshalb nach dem Fairplay-Eklat schweigen sollen? Ganz sicher nicht. Über Tuchels Kritik an der Spielweise der Gegner lässt sich streiten, genauso über Watzkes Standpunkt zur Internationalisierung des Vereins. Die Alternative sei schließlich Regionalligist Rot-Weiss Essen, hatte der BVB-Boss in Richtung der Anhänger gesagt. Freilich ein etwas überzogener Vergleich. Zum Vorfall in Lissabon gibt es jedoch keine zwei Meinungen. Zorcs hitzige Kritik an dieser unfairen Spielweise ist angebracht. ,Fairplay und Respekt’ steht auf den Trikots aller Champions-League-Teilnehmer. In keinem Wettbewerb des Vereinsfußballs ist die mediale Präsenz größer. Europas beste Fußballer haben eine Vorbildfunktion für Kinder und Jugendliche. Die Sporting-Profis waren schlechte Vorbilder. So etwas darf, so etwas muss man kritisieren.