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Bezirksliga 8 NR: SpVgg Sterkrade-Nord Trainer Jörg Preußner im Interview
"Das Niveau ist sehr mäßig"

Bezirksliga 8 NR: SpVgg Sterkrade-Nord Trainer Jörg Preußner im Interview
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In der abgelaufenen Spielzeit steckte der Oberhausener Klub zwischenzeitlich in Abstiegsnöten. Doch das Team von Trainer Jörg Preußner legte einen starken Endspurt hin, so dass man sich noch rechtzeitig aller Sorgen entledigen konnte. Der positive Trend sollte eigentlich mit in die neue Spielzeit genommen werden, doch am ersten Spieltag setzte es gleich eine böse 1:5-Heimpleite im Derby gegen die hoch gehandelten Blau-Weißen aus Lirich. Erst jetzt, am dritten Spieltag, konnten die Nordler den ersten Saisonsieg einfahren. RevierSport Online sprach mit dem 39-Jährigen über die Saison-Ziele, die Neulinge und die Liga.

RevierSport online: Herr Preußner, am ersten Spieltag waren Sie noch mit 1:5 unterlegen. Jetzt haben Sie TuSpo Huckingen auswärts ebenso hoch besiegt. Woran lag es?

Jörg Preußner: Die Vorbereitung lief leider nicht optimal. Da hatten wir ligatypisch einige Urlauber und dann kam halt noch Verletzungspech hinzu. Das Ergebnis war deutlich, aber in der Höhe auch nicht verdient. Das große Derby kam für uns einfach zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Gegen Huckingen habe ich einiges umgestellt. Das hat gewirkt. Kurios ist auf jeden Fall, dass wir erst zwei schwache Heimspiele hingelegt haben, ehe wir ausgerechnet auswärts zum ersten mal in dieser Saison groß auftrumpfen konnten.

RevierSport online: Was haben Sie genau geändert?

Jörg Preußner:Eigentlich haben wir mit Patrick Schimanski einen starken Stürmer geholt, der unsere in der abgelaufenen Spielzeit streckenweise doch sehr harmlose Offensive beleben sollte. In der Vorbereitung hat er auch einen starken Eindruck hinterlassen. Doch im Moment steckt er in einem Tief. Da habe ich Markus Sprafke und Dennis Hoffmann stürmen lassen. Und es hat sich gelohnt. Das Ergebnis ist dann halt auch sehr hoch ausgefallen, weil wir dann im Laufe der Begegnung sehr viel Spielfreude entwickelt haben.

RevierSport online: Was hat sich im Vergleich zur letzten Saison in Ihrer Mannschaft verändert?

Jörg Preußner: Wir haben insgesamt sieben neue Akteure im Kader. Und ich bezeichne sie allesamt als Verstärkung, auch wenn sie ausschließlich aus der Kreisliga A kommen, aber der Unterschied beträgt nur eine Liga. Dem gegenüber steht mit Timm Wüsten nur ein schmerzhafter Verlust. In Huckingen standen alleine vier neue Kicker auf dem Feld. Ich denke, dass es es eine ausgewogene Mischung im Vergleich zur letzten Spielzeit ist, da wir sonst weitesgehend zusammen geblieben sind. Besonders die Offensive ist verstärkt worden. Und auch in unserer Abwehr-Dreierkette konnten wir uns mit Dennis Stanelle gut verstärken. Der Kader ist jetzt 22 Mann stark. Das hat den Konkurrenzkampf enorm belebt, was mir die Spieler auch schon bestätigt haben. Darum ist unsere Zielvorgabe auch sehr selbstbewusst.

Zur Person: Name: Jörg Preußner Alter: 39 Jahre Familienstand: verheiratet, ein Sohn Job: Berufs-Feuerwehrmann Die Spvgg Sterkrade-Nord ist für Preußner die erste Trainerstation. Er spielte selbst jahrelang aktiv für BW Oberhausen-Lirich und Bottrop 1911 Position: Abwehr und Mittelfeld Sonstiges: Preußner ist bekennender Manchester United Fan. Am englischen Fußball schätzt er besonders das hohe Niveau und die Tatsache, dass es kaum Schwalben gibt.

RevierSport online: Die da lautet?

Jörg Preußner: Vor der Saison haben wir gesagt, dass wir uns im Vergleich zum achten Platz aus der abgelaufenen Spielzeit verbessern wollen. Wir sehen uns in der Tabelle eigentlich direkt hinter den großen Favoriten. Die deutliche Packung vom ersten Spieltag lässt uns aber erst einmal wieder nur von Match zu Match blicken. Unser nächster Gegner ist Aufsteiger SuS Oberhausen. Das ist eine Mannschaft, die noch keinen Punkt geholt hat und somit schon jetzt mit dem Rücken zur Wand steht. Das wird nicht leicht. Doch wir müssen den positiven Trand jetzt unbedingt fortsetzen, um unsere Pläne zu verwirklichen. Denn in der abgelaufenen Saison haben wir gesehen, dass man auch mit einer vermeintlich starken Mannschaft unten stehen kann. Wenn erst einmal die Verkettung von Druck und Nerven zeigen einsetzt, haben wir ein Problem. Ich möchte die Sorgen der letzten Spielzeit nicht noch einmal erleben, aber dazu ist unser Team meines Erachtens einfach auch zu gut.

RevierSport online: Welches Zeugnis stellen Sie der Bezirksliga 8 Niederrhein aus?

Jörg Preußner: Das Niveau ist sehr mäßig. Es ist in den letzten Jahren enorm gesunken. Das ist Fakt. Dennoch haben wir auch genug Leute in der Liga, die schon guten Fußball spielen. Außerdem hoffe ich, dass es in dieser Saison nicht all zu viele übertrieben brutale Spiele geben wird. Ich bin ja selbst für eine gewisse Härte, aber nur solange nicht die Gesundheit der anderen Spieler gefährdet ist.

Will mit seinem Team eine gute Rolle in der Liga spielen: Jörg Preußner, Trainer Spvgg Sterkrade-Nord

RevierSport online: In Oberhausen gibt es viel Konkurrenz im Amateurfußball. Wie schaffen Sie es immer wieder Leute von Ihrem Verein zu überzeugen?

Jörg Preußner: Wir sind halt ein kleiner Verein, der den Spielern kein Geld zahlt. Wir können die Spieler immer nur durch unsere familiäre Stimmung und der soliden Arbeit vom Vorstand überzeugen. Eine Sache, die uns auch häufig gelingt. Meine Jungs unternehmen auch privat etwas gemeinsam. Das freut mich. Und ich habe auch außerhalb des Sports immer ein offenes Ohr für alle Probleme.

RevierSport online: Also kann man Sie als Kumpeltyp beschreiben?

Jörg Preußner: Ich nenne mich einen kooperativen Typen. Ich habe selbst lange genug Fußball gespielt und kenne die Situation aus Spielersicht. Wenn ich geärgert werde, bin ich auch autoritär. Aber ich bin froh, wenn es nicht so weit kommt.

RevierSport online: Haben Sie ein Lebensmotto?

Jörg Preußner: Ich bin Berufsfeuerwehrmann. Da sieht man schon sehr viele schlimme Dinge, Schicksale, die Leute plötzlich treffen. Ich genieße mein Leben solange es noch geht, denn ich weiß, dass es auch ganz schnell anders sein kann.

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