KFC Uerdingen

Aufstiegskapitän erwägt rechtliche Schritte

Der Grund: Der einstige Bundesligaspieler (Borussia Dortmund und Hamburger SV) sowie Aufstiegskapitän des KFC Uerdingen, der kurz vor Ende der letzten Saison vom Verein freigestellt wurde, aber noch bis zum 30. Juni 2015 vertraglich gebunden ist, hat seit rund einem halben Jahr kein Geld erhalten. RS fragte sowohl bei Saka als auch bei KFC-Präsident Lakis nach: Was ist da los?

Kosi Saka: "Ich habe lange geschwiegen. Nun ist es an der Zeit, dass die KFC-Fans einiges erfahren. Am 29. Juli habe ich durch meinen Anwalt meinen laufenden Vertrag gekündigt. Von Seiten des Vereins kam keine Reaktion. Normalerweise müssten mir die Verantwortlichen die Kündigung bestätigen und dem Verband weiterleiten, so dass ich für einen neuen Verein frei wäre. Ich will nämlich in meiner Düsseldorfer Heimat für einen Klub noch ein wenig kicken.

Warum ich die Kündigung eingereicht habe, erkläre ich: Seit März habe ich vom KFC keinen Cent mehr gesehen. Im Februar wurde ein kleiner Teil des Gehaltes überwiesen. Was würde ein normaler Familienvater machen, wenn ihm sein Arbeitgeber fast ein halbes Jahr keinen Lohn zahlt? Das ist doch unmenschlich. Auch wenn ich nicht mehr für den KFC spiele, hatte ich bis zu meiner Kündigung einen gültigen Vertrag. Dass ich immer noch auf meine Aufstiegsprämie, die schwarz auf weiß im Vertrag notiert ist, warte, steht noch auf einem anderen Blatt Papier.

Ich will nur das, was mir zusteht. Das ist meine Aufstiegsprämie und mein Gehalt. Man kann über alles reden und auch Abstriche machen. Dafür muss man aber auch mit mir kommunizieren. Wir haben uns einmal getroffen und das war's. Seitdem kann ich den Präsidenten nicht mehr erreichen und habe zuletzt nur noch mit Murat Salar gesprochen. Ich werde jetzt vor das Arbeitsgericht ziehen, die VDV und den Verband einschalten. Dass dem Verband, solange sich der Verein nicht in Bewegung setzt, die Hände gebunden sind, finde ich traurig. Ich will doch meine Freigabe erhalten, weil ich seit Monaten kein Geld erhalte. Der Verband sagt aber, dass er nichts tun kann. Hier wird der Spieler und nicht die Verantwortlichen des Vereins KFC Uerdingen bestraft. Das kann doch alles nicht wahr sein.

Lakis soll bitte nicht erzählen, dass er mir Geld geliehen hätte. Denn das ist schlichtweg unwahr. Er hat mir kein Geld geliehen, es ging um eine Immobiliengeschichte. Leider war ich so dumm - wie viele andere Spieler - und habe eine Immobilie bei ihm erworben. Das ist auch eine sehr interessante Sache, aber dazu möchte ich mich jetzt nicht weiter äußern. Ich finde es nur unmenschlich, wenn es immer wieder Spieler beim KFC gibt, die kein Geld vom Verein erhalten. Immer die gleiche Leier. Am Ende trifft man sich dann vor Gericht. Ob das alles im Sinne des Vereins ist?"

Agissilaos "Lakis" Kourkoudialos: "Es enttäuscht mich sehr, was Kosi Saka da von sich gibt. Hier geht es bei mir um die menschliche Komponente. Ich habe so viel für den Jungen getan. Ich habe ihm immer wieder geholfen und wäre für ihn ins kalte Wasser gesprungen. Das ist jetzt der Dank dafür. Kosi sollte sein Gehirn einschalten, bevor er mit so einer Geschichte an die Presse geht. Er schuldet mir noch selbst viel Geld. Ich habe ihm mal mit einem Darlehen unter die Arme gegriffen. Dass er dann auf sein Gehalt bis zum 30. Juni beharrt, so ist zumindest mein Kenntnisstand nach einem Gespräch zwischen Kosi und unserem Trainer Murat Salar, ist für mich völlig unverständlich.

Für was will er denn sein Geld haben. Für eine nicht erbrachte Arbeit? Er kann gerne wieder bei uns anfangen, dann erhält er ein Spezialtraining und kann die Woche lang 40 Stunden schuften, so wie es in seinem Vertrag steht. Nachdem Erhan Albayrak weg war und Ersan Tekkan in der vergangenen Saison Interimstrainer wurde, da haben wir auch Sakas Freistellung zurückgezogen. Kosi war ein, zweimal beim Training und hat sich dann nicht mehr blicken lassen. Ich kann hier nur meine Enttäuschung vom Menschen Kosi Saka betonen und sagen, dass wir bis auf Kosi keiner Probleme haben, mit anderen Personen die Verträge aufzulösen.

OK, mit Burak Kaplan haben wir uns vor Gericht geeinigt. Ronny Kockel und Eric van der Luer sind andere Geschichten. Noch am Montag habe ich mich mit Marc-Andre Nimptsch getroffen und wir haben uns geeinigt. Wir haben uns die Hand gegeben und sind friedlich auseinander gegangen. So habe ich das in der Vergangenheit mit fast allen ehemaligen KFC-Spielern gehandhabt. Und auch bei Benjamin Baltes bin ich guter Dinge, dass wir uns gütlich einigen werden. Ein, zwei Spieler tanzen dann immer aus der Reihe. Schade, dass Kosi zu dieser Kategorie gehört. Das hätte ich nicht gedacht."

Lesen Sie auf Seite 2, die Stellungnahmen von Benjamin Baltes und Marc-Andre Nimptsch, beide sind bzw. waren bis vor kurzem ebenfalls bis zum 30. Juni 2015 an den KFC gebunden