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STV Horst-Emscher - Zweite Kraft in Gelsenkrichen und Amateurmeister

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Willi Groppe am Montag den 03.07.2017 in Gelsenkichen Horst. Er hat in den 50er-Jahren für den STV Horst Emscher gespielt und damals sogar dem FC Schalke in Gelsenkirchen Konkurrenz gemacht.
Willi Groppe am Montag den 03.07.2017 in Gelsenkichen Horst. Er hat in den 50er-Jahren für den STV Horst Emscher gespielt und damals sogar dem FC Schalke in Gelsenkirchen Konkurrenz gemacht. Foto: Ralf Rottmann
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Bundesliga-Fußball gehört in Gelsenkirchen seit dem Abstieg des FC Schalke 04 der Vergangenheit an. Früher gab es mit dem STV Horst-Emscher einen weiteren Erstliga-Verein in der Stadt.

Wer über den Fußball in Gelsenkirchen spricht, denkt vorwiegend an den FC Schalke 04. Dabei gab es mit der STV Horst-Emscher einen weiteren Verein, der schon viele Jahre erstklassigen Fußball anbot.

Im Jahre 1892 wurde der Turnverein Horst 1892 gegründet, der 1920 mit der Turngemeinschaft Horst um STV Horst-Emscher fusionierte. Die Fußballabteilung des Turnvereins wurde damals von „Kumpels“ der Zeche Nordstern gegründet. Bereits 1926 gab es erste Auseinandersetzungen mit dem FC Schalke 04. Die Meisterschaft in der 2. Bezirksklasse Emscherkreis mussten beide Vereine in einem Entscheidungsspiel klären. Schalke gewann mit 4:2. 

Zwei Jahre später aber stieg auch die STV in die erstklassige 1. Ruhrbezirksklasse auf, nachdem die Sportfreunde Dortmund in einem Entscheidungsspiel besiegt wurden. Man blieb – teilweise nur durch Liga-Aufstockungen – bis 1933 erstklassig, verpasste dann aber den Sprung in die Gauliga Westfalen. 

Nach Kriegsende gab es ein neues Ligen-System; die STV spielte fortan in der Landesliga Westfalen und qualifizierte sich später auch für die Oberliga West. In der Saison 1949/50 wurde die Mannschaft Tabellenvierter und qualifizierte sich für die Endrunde zur deutschen Meisterschaft. Dort scheiterten die „Emscherhusaren“ allerdings schon im Achtelfinale trotz 2:0-Führung mit 2:3 an der SpVgg Fürth.

Ein letztes Hurra, dann der steile Abstieg

Viele Leistungsträger verließen den Verein, der 1954 schließlich auch in die Zweitklassigkeit abstieg. Nach einem kurzen erneuten Intermezzo in der Oberliga, bei dem man unter anderem 0:8 beim VfL Bochum unterlag und abstieg, spielte man einige Jahre in der Zweitklassigkeit (2. Division West und Regionalliga West). 1966 ging es dann weiter bergab. 1966/67 spielte der Verein in der Verbandsliga, wurde aber immerhin deutscher Amateurmeister.

Nach Siegen über Holsatia Elmshorn, den ESV Ingolstadt und die SpVgg Neu-Isenburg standen die „Emscherhusaren“ im Finale. Dort warteten die Amateure von Hannover 96. Rüdiger Urban und Reinhard Weispfennig sorgten mit ihren Toren vor 9.000 Zuschauern im Ludwig-Jahn-Stadion in Herford für einen umjubelten 2:0-Erfolge – Horst-Emscher war Amateurmeister!

Eine Rückkehr in die Regionalliga West ergab sich für den Klub aber auch in der Zukunft nicht; 1973 fusionierte der Verein mit Eintracht Gelsenkirchen zur STV Eintracht Gelsenkirchen-Horst. Ziel war es, einen Verein aufzubauen, der den Sprung in die neu gegründete 2. Bundesliga schaffen sollte.

Das klappte nicht, ganz im Gegenteil stieg der Verein als Drittletzter in die Verbandsliga ab. Viele Fans, gerade von der Eintracht, hatten sich aufgrund der Fusion vom Verein abgewendet. Im Mai 1978 wurde der Verein dann wieder umbenannt und hieß erneut STV Horst-Emscher.

Doppelte Insolvenz bedeutet das Ende des Vereins

Es gab noch ein letztes Hurra, als die STV 1980 in die drittklassige Oberliga aufsteigen konnten. Im zweiten Jahr aber ging es wieder runter, die Mannschaft wurde abgeschlagen Letzter. 1988 spielten die „Emscherhusaren“ im DFB-Pokal, wo sie dem Zweitligisten Union Solingen erst im Wiederholungsspiel unterlagen – da aber deutlich mit 1:5.

1994 ging es in die sechstklassige Landesliga. Trotz eines Aufstieges war der Verein 1999 hoch verschuldet. Die Fußballabteilung wurde eigenständig und konnte schuldenfrei weitermachen; der Mutterverein ging in die Insolvenz. Dennoch ging es weiter steil bergab, bis man 2007 mit 250.000 Euro Schulden in der Kreisliga A angekommen war.

Ein Insolvenzverfahren wurde eingeleitet, der Verein schließlich aufgelöst. Die STV Horst sollte als Nachfolge-Klub gegründet werden, eine Aufnahme in den Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen wurde aber verweigert. Damit endete die Geschichte des Vereins, der Spieler wie Güngör Kaya, Peter Neururer oder Olaf Thon in seinen Reihen hatte. Bekanntester Trainername war übrigens Volker Abramczik, der den Verein in der Saison 1996/1997 trainierte.

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