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Pendler Joram Maan
„Wenigstens komme ich nicht in den Stau“

Volleyball: Zwischen Apeldoorn und Bottrop

Die Uhr zeigt kurz vor 17 als Joram Maan die deutsch-holländische Grenze überquert. Der Annahme/Außen-Spieler der RWE Volleys hat einen weiten Weg vor sich.

Vor und nach jeder Trainingseinheit sowie an den Spieltagen nimmt er die lange Fahrt von seinem Wohnort Apeldoorn in der holländischen Provinz Gelderland bis in den Nordwesten des Ruhrgebiets auf sich. „Ich habe aber Glück. Zu der Zeit komme ich wenigstens nicht in den Stau“, meint Maan und fügt hinzu: „Auf der Fahrt habe ich Zeit zum Nachdenken.“

"Auch ich habe es mir besser vorgestellt"

Gedanken hat er sich in jüngster Vergangenheit vor allem auch um die sportliche Situation seines Vereins machen müssen. In der Hinrunde gewann der Bundesliga-Aufsteiger lediglich ein Spiel, die lange Niederlagenserie zerrte an den Nerven des Routiniers. „Es war eine schwere Zeit. Auch ich habe es mir besser vorgestellt“, gibt Maan zu und versucht gleich eine Erklärung nachzuschieben: „Mit einer neuen Mannschaft ist es nie leicht. Wir mussten uns erst aneinander gewöhnen, das dauert ein bisschen.“ In diesem Fall etwas zu lang. Natürlich sei das Selbstvertrauen immer weiter gesunken, die Panik sei aber in dieser schwierigen Situation ausgeblieben, meint der RWE-Kapitän.

"Es ist noch ein langer Weg"

Mit zwei Siegen ist das Team von Trainer Teun Buijs zunächst gut in die Rückrunde gestartet, konnte den Abstiegsplatz verlassen. „Wir sind jetzt auf einen guten Weg“, bemerkt Maan, „aber es ist noch ein langer Weg.“

Joram Maan - zur Person

Geboren: 15.01.1981 Position: Annahme Außen Bisherige Vereine: Piet Zoomers Dynamo Apeldorn, Moerser SC, RWE Volleys Bottrop (seit Saison 2009/2010) Die größten Erfolge: 1x CEV Cup Winner, 2x Meister Holland, 1x Vizepokalsieger Deutschland, außerdem 100 Länderspiele für die Niederlande

Der 29-Jährige schloss sich den RWE Volleys im Sommer an. Bei seinem vorherigen Verein, dem Moerser SC, sollte ein Neuanfang mit jungen Spielern gestartet werden. Die Bottroper suchten das Gespräch mit dem Niederländer, und der gab seine Zusage, unter anderem auch, weil er nun mit Buijs einen guten alten Bekannten als Coach hat. Die Wege der beiden kreuzten sich bereits in der Jugendnationalmannschaft der Niederländer. „Ich weiß, was er kann und was er alles für den Volleyball tut“, schätzt Maan die Arbeit von Buijs.

"Das Niveau in Holland wird immer schlechter"

Aber auch er selbst geht mit gutem Beispiel voran. Für sein Heimatland hat er 100 Länderspiele bestritten, gewann mit den Piet Zoomers Apeldoorn zweimal die holländische Meisterschaft und einmal den Europapokal. In der aktuellen Saison gehört er zu den Topscorern der Bundesliga, der Maan ein hohes Niveau bescheinigt. „Die deutsche Liga ist viel stärker als die holländische, das Niveau in Holland wird immer schlechter. In Deutschland rücken die Teams hingegen immer enger zusammen. Aus Holland könnten vielleicht eins, zwei Klubs mithalten.“

Wie lange Maan noch bei den RWE Volleys und generell Volleyball spielt, lässt er derzeit noch offen. In diesem Jahr wird der Familienvater sein Studium der Betriebswirtschaft beenden. „Mal gucken wie alles läuft. Ich habe auch gelernt, dass man nichts planen kann“, sagt Maan. Zeit zum Nachdenken hat er ja genug...

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