10.000 Zuschauer an der Hafenstraße. Tolle Stimmung, ein packendes Spitzenspiel zwischen Rot-Weiss Essen und Preußen Münster - zumindest knapp 76 Minuten. Dann hat ein Idiot vieles kaputt gemacht - wobei: Die Fan- und Förderabteilung von RWE geht nicht davon aus, dass der Böllerwurf nur auf eine Person zu reduzieren ist.
In einem emotionalen Statement schrieb sie wenige Stunden nach dem Spiel: "Augenscheinlich gibt es im Block W1 – und niemand im Stadion dürfte sich darüber gewundert haben – immer noch eine Gruppe von Leuten, die sich über alles hinwegsetzen. ´So ein Bekloppter´ war noch eine der gemäßigten Reaktionen nach dem Böllerwurf. Aber es war nicht ein Bekloppter: es waren seine Kollegen, seine Gruppe, die ihn nicht daran gehindert hat. Es war seine Gruppe, von der er sich augenscheinlich Applaus versprach."
Was klar wird: Die überwältigende Mehrheit der Stadion-Besucher hätte sich den Böller-Werfer am liebsten geschnappt und ihm ein paar passende Worte mit auf den Weg gegeben. Was nichts daran ändert, dass RWE ein Problem hat mit Chaoten, die meinen, das Stadion wäre ein rechtsfreier Raum. Die FFA legte daher den Finger in die Wunde: "Rivalität zwischen Fankurven rechtfertigt nicht jedes Mittel. Und über allem steht der Verein! Die Geschlossenheit, die gemeinsame Anstrengung endlich aus dieser Liga raus zu kommen! Es ist unverzeihlich, dass Leute ihre eigene Sicht der Dinge über dieses Ziel setzen. Und spätestens, wenn es um einen Spielabbruch geht, kann es keine Diskussionen mehr geben."
Klar dürfte sein, dass auch durch die Stehtribüne ein Riss geht. Hier die Mehrheit, die der Mannschaft helfen will, da ein paar wenige Außenstehende, die ihr Ziel verfolgen, bei denen RWE vielleicht an zweiter Stelle kommt, daher gibt es ein klares Schlussstatement der FFA: "Wir brauchen keine Stadionverbote für euch. Ihr habt einfach verschissen. Schämt euch in den Boden und denkt nie wieder, ihr könntet Fans dieses großartigen Vereins sein. Macht euch einfach vom Acker. Niemand hat Bock auf euch. Für diese Aktion kann und wird es kein Verständnis geben. Das war’s für euch."