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RWE: Schweißfluss, Teambuilding, Kommunikation
"Männer nehmen in den Arm"!

RWE: Schweißfluss, Teambuilding, Kommunikation
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Schicke vier-Sterne-Etappe. Das knapp viertägige Trainingslager im ostwestfälischen Marienfeld im gediegenen Hotel Klosterpforte war ein weiterer Meilenstein von RWEs neuem Coach Heiko Bonan, seine Truppe mit Struktur zu versehen. Alles wenige Kilometer von seinem eigene Wohnsitz in Gütersloh entfernt - ein echtes Heimspiel.

Genau wie der Meisterschaftsauftakt, der sofort Regionalliga-Aufsteiger und Nachbar RW Oberhausen ins Georg Melches-Stadion führt. "Traumhaft", gibt sich Olaf Janßen, Essens Sportlicher Leiter, absolut begeistert. Seine prognostizierten "über 10000 Fans" darf er ruhig auf satte 15000 steigern.

Recht hat der 41-Jährige mit seiner Prognose, dass "unsere Neuen spüren, dass sie nicht irgendwo gelandet sind." Dieses Kribbeln dürfte zunehmen, gleich danach geht es zu Fortuna Düsseldorf in die LTU-Arena, bevor Bonans Ex-Club RW Ahlen seine Visitenkarte in Bergeborbeck abgibt. Und dann gibt es bekanntlich noch die erste DFB-Pokalhauptrunde, Bundesligist Cottbus kommt nach Essen.

Bis dahin tickt die Uhr, der Fußball-Lehrer hat Team und Zeiger genau im Blick. Und freut sich mächtig, wenn der junge Kader (24,52 Jahre) Stoff gibt. "Ich überlege schon manchmal, ob ich auf die Bremse treten soll", grübelt Bonan vor sich hin, der im Training bei den Einheiten, bei denen immer der Ball eine Rolle spielt, doch ständig ein mächtig zufriedenes breites Grinsen zeigt. Die Truppe beweist Eigenintiative, wenn Bonan davon spricht, "eine Menge Bock" zu haben, können seine Jungs berechtigt für sich "viel Spaß" reklamieren.

Das wird bei Nachfragen in den Kader bereitwillig abgenickt. In der Kosterpforte sowieso, kein Wunder, abseits des Schweißflusses konnte man sich die Luxus-Idylle mit Beauty-Farm, Sauna, Schwimm- und Dampfbad, Kapellchen gut gefallen lassen. In den Zimmern hängt der Bundesligaduft, die Elite gibt sich die Klinke in die Hand, während der WM wurde die portugiesische Flagge gehisst.

"Männer nehmen in den Arm" heißt dabei offenbar das Motto, denn es gibt in der Hotel-Eingangshalle eine Promi-Galerie, auf Bildern knuddelt sich Hotelier Reinhold Frie, Chef des Hauses, mit den Gästen. Von "Barde" Herbert Grönemeyer über Peter Neururer, Uli Hoeneß, Felix Magath zu Jose Mourinho. Das "who is who", irgendwo wird jetzt hoffentlich auch ein Bonan-Bild hängen. Dem Coach wird das nicht großartig interessieren. Er plant lieber akribisch weiter das Formen des Kollektivs, das den "GAU" Zweitligaabstieg korrigieren soll, wobei er sich bei seinen Ankündigungen treu bleibt. Locken lassen will sich der Ex-Karlsruher nicht, ob in Marienfeld oder an der Hafenstraße: "Erst Leistung, dann Ansprüche."

Manchmal benötigt man kein Verb, um Klarheit zu schaffen. Nico Schäfer, Geschäftsführerendes Vorstandsmitglied, wird auch immer gelöster, weilte von Dienstag bis Mittwoch im Hotel, am heutigen Donnerstag steht der Trip zur Ligatagung in Frankfurt an. "Endlich wird wieder kommuniziert", schnauft Schäfer durch. Und auch Janßen, insbesondere vor der erfolgreich zelebrierten Jahreshauptversammlung im Visier, ist entspannt: "Ich wurde intern gestärkt." Weil auch Resultate da sind, weil die Zusammenstellung des Kaders deutlich Strukturen verrät - die sich allerdings noch beweisen müssen.

Janßen gibt zu, "wieder unglaublich Spaß" zu haben. Auch bei der Durchleuchtung des Spieler-Marktes nach Akteuren mit "passenden Fähigkeiten auf den angedachten Positionen", wie Bonan definiert. Neudeutsch: Teambuilding! Dass das läuft, daran hat Janßen keinen Zweifel. "Super positiv."

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