Was in der siebten Spielminute eigentlich eine Flanke werden sollte, bescherte dem SC Preußen Münster die frühe 1:0-Führung im Topspiel gegen den 1. FC Saarbrücken.
Was war konkret passiert? Mit seinem starken linken Fuß brachte Marc Lorenz den Ball von der rechten Seite scharf vor das Tor der Gäste, ohne dass Freund und Feind das Leder erreichen konnten. Auch Tim Schreiber, Saarbrückens Schlussmann, konnte dem Leder nur hinterherschauen.
Die Folge: Der Lorenz-Ball flog auf direktem Wege in die Maschen und ließ das Preußenstadion das erste Mal an diesem Sonntagnachmittag zu einem Tollhaus werden.
Weil Joel Grodowski, Jano ter Horst und Malik Batmaz drei weitere Münsteraner Tore folgen ließen und am Ende ein mehr als überzeugendes 4:1 auf der Anzeigetafel stand, war der Jubel im Preußenstadion nahezu grenzenlos.
Gänzlich anders sah die Gemütslage bei der von Rüdiger Ziehl trainierten Elf aus, die aufgrund der herben Packung an der Hammer Straße die letzte Mini-Chance auf einen möglichen Aufstieg in die zweite Liga verpasste.
Lorenz will „jetzt hoch“
Lorenz, der gegen jenes Saarbrücken sein drittes Saisontor erzielte, wollte nach dem Sprung auf Rang zwei weniger über seinen Dosenöffner zum Sieg, sondern vielmehr über seine Nebenleute sprechen – in den allerhöchsten Tönen.
„Für die Truppe würde ich mein allerletztes Hemd geben“, adelte er eine der Sensationsmannschaften der diesjährigen Drittliga-Saison. Was dem Spielführer besonders imponierte: „Chapeau, wie sich die Jungs hinten reingeworfen haben.“
Dieser Einsatz, diese Leidenschaft veranlasste den mittlerweile 35-Jährigen gar dazu, von ganz großen Gefühlen zu sprechen. „Da kriege ich Gänsehaut, wenn ich mit dem Team auf dem Platz stehe“, offenbarte Lorenz, der anschließend noch eine klare Ansage folgen ließ: „Wir haben jetzt Platz zwei und wollen jetzt hoch.“