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VfK Weddinghofen: Interview mit dem Sportlichen Leiter Karl-Heinz Hüchtmann
"Wollen wollen viele Vieles"

VfK Weddinghofen: Interview mit dem Sportlichen Leiter Karl-Heinz Hüchtmann
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Der VfK Weddinghofen hat noch Chancen, in die Westfalenliga aufzusteigen. Auch wenn es nicht mehr klappt, sind die Bergkamener mit der Saison zufrieden. RS sprach mit dem Sportlichen Leiter Karl-Heinz Hüchtmann über die abgelaufene Saison, eine mögliche Relegation und die Zukunft des Klubs vom „Häupenweg“.

Karl-Heinz Hüchtmann, wer darf am Sonntagabend in der Landesliga 5 die Meisterschaft feiern?

Hövelhof! Ich denke unsere Chancen liegen bei fünf Prozent. Man sollte natürlich auch Marienloh (bereits abgestiegenes Schlusslicht, Anm. d. A.) nicht unterschätzen – und klar hoffen wir, dass die noch mal einen richtigen Fight liefern, aber ich denke, dass wir nur Zweiter werden, auch wenn wir gewinnen.

Ziehen Sie trotzdem ein positives Saison-Fazit?

Auf jeden Fall! Wir waren als Aufsteiger Herbstmeister. Dann kamen wir nicht so gut aus der Winterpause und ein Spiel wie gegen den Lüner SV, das war grottenschlecht. Oft musste uns dann die individuelle Klasse retten. Im Nachhinein kann man sich immer wieder einzelne Spiele rauspicken und sich über liegen gelassene Punkte oder die Schiedsrichterleistung ärgern. Aber man muss dann auch zugeben, dass wir manchmal Glück gehabt haben oder unser Torwart, Christoph Parossa, uns manchen Punkt gerettet hat. Die Fußball-Weisheit, dass sich so etwas am Ende der Saison ausgleicht, kann ich nur unterschreiben. Und Wollen wollen viele Vieles, in der Liga haben auch Mannschaften wie der SVA Bockum-Hövel und Meschede einen ganz starken Eindruck hinterlassen, nur richtig konstant war nun mal keiner. Manchmal musste man sich schon sehr über die Ergebnisse am Sonntagabend wundern.

Sportlicher Leiter und Geldgeber Karl-Heinz Hüchtmann ist beim VfK Weddinghofen eine ganz zentrale Figur. Er ist nicht nur an der Seite von Trainer Volker Rieske als Sportlicher Leiter tätig, sondern auch Mäzen des Klubs. Der 54-Jährige arbeitet selbständig als Vertreiber von Sportartikeln an Großkunden. Im Vorstand hat Hüchtmann lange wichtige Posten bekleidet. Er war sechs Jahre lang 2. und acht Jahre lang 1. Vorsitzender des "Vereins für Körperpflege".

Und Tabellenplatz zwei kann ja noch für etwas gut sein. Stichwort: „Relegation“.

Sicher, uns winken immerhin zwei weitere attraktive Spiele vor großer Kulisse. Zwar verschiebt sich die ganze Planung nach hinten und ich weiß auch nicht, welchen Kader wir aufbieten, weil dann wohl einige schon im Urlaub sind. Was mich aber viel mehr ärgert, ist der Modus. Ich habe ja im Sport schon viel erlebt, aber wer hat sich das denn ausgedacht? Von fünf Mannschaften bekommen drei ein Freilos und wir und der Zweite der Staffel 3 machen den vierten Teilnehmer aus? Also Chancengleichheit sehe ich da nicht. Aber das ist jetzt nun mal Fakt und eine Beschwerde ist zeitlich leider nicht mehr möglich.

Wie sehen denn die Planungen für die neue Saison aus?

Gut, wir haben schon zehn Neuzugänge unter Dach und Fach. Wir haben darauf geachtet, das Durchschnittsalter unseres Kaders nach und nach zu verjüngen. Die meisten Spieler sind zwischen 19 und 22 Jahre alt, wie zum Beispiel unser „geheimer Geheimagent“ Thanh-Tan Tran, der zuletzt berufsbedingt in Schottland war, den man noch von der Hammer SpVg. kennt. Oder Tim Harbott, der von Holzwickede zu uns wechselt, ein Defensiver mit Torjäger-Qualitäten. Hinzu kommt für die Außenbahn ein Mann wie Thielepan "Tilly" Ethrimanasingam von Phönix Eving, der mit 26 im besten Fußballeralter ist. Merkt man in Gesprächen mit solchen Leuten, dass der VfK sich ein Renommee erarbeitet hat?

Gute Arbeit leisten wir – und da muss ich natürlich vor allem unseren Trainer Volker Rieske hervorheben – ja nicht erst seit gestern. Zudem kommt uns zugute, dass andere Vereine aus der Region wie zum Beispiel die SpVg. Holzwickede oder der Lüner SV in der Vergangenheit ihre Probleme hatten. Davon profitieren wir.

Ist eigentlich schon sicher, ob und wie lange sie und Volker Rieske dem VfK erhalten bleiben? Gab es darüber mit dem Vorstand mal Gespräche?

Ganz konkret nicht, aber das ist auch nicht nötig, denke ich. Volker hat den Verein auf Kontinuität geimpft, das sieht der Vorstand sicher genau so wie ich. Es macht uns beiden Spaß, hier zu arbeiten und der Erfolg ist auch da. Warum sollte man also etwas daran ändern, wenn es funktioniert?

Falls es also in diesem Jahr nicht mehr mit dem Aufstieg klappt, bleibt Weddinghofen hartnäckig?

Genau, dann ist das Saisonziel für die kommende Spielzeit schon klar. Wenn man mal von der Hammer SpVg. absieht, wären wir dann auf Augenhöhe mit dem SSV Mühlhausen. Und genau das wollen wir hier im Raum Unna-Hamm auch erreichen.

Aber nicht alles ist im Fußball planbar.

Richtig, auch der sportliche Erfolg ist nicht vollkommen kalkulierbar. Aber wir tun, was wir können. Sei es der Aufbau unserer zweiten Mannschaft, die wir als Unterbau für die erste im Auge haben. Oder unsere Infrastruktur. Neben unserem Rasen- entsteht jetzt noch ein Kunstrasenplatz, wir haben hier eine Terrasse für 200, 250 Zuschauer. Wir sind also gerüstet.

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