Essen: Kreisliga kompakt

"Die blasen wir weg, die Müllmänner!"

Kreisliga A Nord-West

Manch ein Klub hätte sich eine noch längere Pause gewünscht. So musste beispielsweise der bisherige Tabellenführer Katernberg 19 mit einem überraschenden 1:1-Remis gegen RuWa Dellwig begnügen, das in der Winterpause sieben Spieler an die Konkurrenz verlor. „Nach diesem Aderlass und der Vorbereitung, die überhaupt nicht lustig war, war das ein richtig gutes Zeichen. Wir haben zuletzt mit sehr wenigen Leuten trainiert und dann holen wir in Katernberg einen verdienten Punkt. Lob an den Kampfgeist der Truppe“, war RuWa-Trainer Marcus Kambic zufrieden. Anders war die Gemütslage bei 19-Coach Predrag Crnogaj, dessen Team sehr verhalten aus der Winterpause kam. „Das war enttäuschend. So wird es schwer, unser Aufstiegsziel zu realisieren. Wir brauchen einfach viel zu viele Chancen um zum Torerfolg zu kommen. In den finalen Situationen fehlt der Biss, der letzte Wille“, beklagt der Ex-Profi.

84/10 stürmt den Schetters Busch

So wie TuS 84/10 im Spitzenspiel bei der Reserve des Landesligisten SV Schonnebeck antrat, hätte sich auch Crnogaj das gewünscht: lauffreudig, zweikampfstark und eiskalt im Abschluss. „Das war sehr, sehr stark: Wie haben Schonnebeck die ganze Partie über dominiert“, war Ludwig Singendonk, Sportlicher Leiter der Bergeborbecker beeindruckt. Und auch Schonnebecks Trainer Marco Guglielmi zeigte sich beeindruckt: „Das war schon enorm, wie aggressiv, aber fair und vor allem taktisch stark der Gegner aufgetreten ist. Sie waren uns an diesem Tag in allen Belangen überlegen.“

Enttäuscht und frustriert: Krause geht mit Team scharf ins Gericht

Wenig zu lachen hatte am Wochenende Didi Krause. Der Trainer der Sportfreunde Altenessen 18 unterlag mit seinem Team fast schon sensationell dem FC Stoppenberg mit 0:2. „Das war sehr frustrierend. Wir haben uns mit allen möglichen Sachen, wie den Zuschauern oder Schiedsrichter beschäftigt, aber nicht mit dem Toreschießen. So geht das einfach nicht. Das werde ich der Mannschaft unter der Woche auch klipp und klar zu verstehen geben. Freddy Bartilla und ich reißen uns hier den Arsch auf und Opfern unsere Freizeit und die Spieler liefern dann so etwas ab“, schüttelt Krause den Kopf.

„Die blasen wir weg, die Müllmänner!“

Wenn es zum Aufeinandertreffen zwischen den Dauerrivalen Ballfreunde Bergeborbeck und NK Croatia Essen kommt, dann ist Brisanz programmiert. Schon im Vorfeld des Spiels kam es auf „Facebook“ zu einer verbalen Konfrontation. Dabei hatten die „Kroaten“ unter anderem angekündigt, die Ballfreunde, die aufgrund ihrer orangefarbenen Trikots auch gerne als „Müllmänner“ bezeichnet werden, „wegblasen" zu wollen. „Ich habe diese ganzen Sticheleien in der Kabine aufgehängt und musste meine Jungs nicht mehr motivieren. Wir nehmen solche Motivationsspritzen gerne immer wieder an“, hatte Ballfreunde-Coach Dennis Herrmann nach dem 2:0-Sieg über die „Schachbretter“ gut lachen. Croatias Abwehrrecke Martin Herms ist trotz der elften Saison-Niederlage im 15. Spiel und einem Sechs-Punkte-Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz weiter optimistisch: „Wir werden das Ding noch schaukeln. NK Croatia Essen wird nicht absteigen!“ Bleibt Herms und Co. zu hoffen, dass nach den vielen starken Worten endlich auch ordentliche Leistungen folgen...

Kreisliga A Süd-Ost

Das neue Pflichtspieljahr beginnt wie das alte aufhörte: Mit einem deutlichen Sieg des FC Kray II. Die Reserve des Regionalligisten schickt Blau-Gelb Überruhr mit einem 1:5 im Gepäck nach Hause. „Das ist einfach eine Über-Mannschaft. Da wurde schon genug zu gesagt“, hat auch Niederbonsfelds Sportlicher Leiter Detlef Pehlke keine Worte mehr für die Ausnahmestellung der Krayer. Pehlke hatte am Wochenende aber auch ganz andere Sorgen. Denn Niederbonsfeld kassierte daheim eine peinliche 2:3-Niederlage gegen die SG Kupferdreh-Byfang II. „Das haben wir uns alle anders vorgestellt. Wir hätten 4:1 oder 5:1 führen müssen, aber haben die Dinger nicht gemacht. Dann kommt so ein Ergebnis zu Stande“, sagt Pehlke.

Fünf Spiele, fünf Siege – Bredeney einfach furios!

Derweil herrscht an der Meisenburgstraße große Freude. Denn die bereits totgesagte Fortuna, die noch im Herbst mit vier Punkten abgeschlagen auf dem letzten Tabellenrang lag, schaffte es mit fünf Siegen hintereinander sich aus dem gröbsten Schlamassel herauszuziehen. „Wir haben endlich eine schlagkräftige Truppe beisammen und keine zusammengewürfelte Mannschaft aus der Ersten, Zweiten und dem Alt-Herren-Team. Wir sind aber noch lange nicht am Ziel“, warnt Trainer Kai Berges nach dem jüngsten 4:3-Erfolg über Preußen Eiberg. Dabei zeigte die Berges-Truppe eindrucksvoll, welch eine Moral Fortuna Bredeney besitzt. Nach einem 1:3-Halbzeitrückstand schoss Daniel Hußmann die Fortuna mit einem lupenreinen Hattrick auf die Siegerstraße. Berges: „Daniel hat in diesem Spiel alle vier Tore geschossen. Das war eine phänomenale Leistung.“

Abstiegsgespenst rückt näher, Heymanns bleibt aber gelassen

Einen weniger erfolgreichen Sonntag hatte der FSV Kettwig zu verzeichnen. Das Team von der Ruhrtalstraße verlor seine Partie beim SV Kray 04 mit 1:2. Kettwig liegt nur noch zwei Zähler über dem Strich. „Ich mache mir aber keine Sorgen. Wir haben in diesem Jahr nur einmal auf dem Platz trainieren können. Sonst konnten wir uns fast nur mit Spinning in Form halten. So sah dann auch unser Spiel aus. Aber demnächst kommen wieder unsere Leistungsträger zurück. Das wird alles besser“, verspricht FSV-Trainer Achim Heymanns.

Drei wichtige Punkte um den Klassenerhalt konnte der SV Leithe einfahren. Die Truppe von Richard Ruthenkolk konnte einen 2:1-Sieg beim RSC Essen feiern. „Wir haben in den letzten acht Spielen nur ein Mal verloren. Das kann sich sehen lassen. Aber mein Blick geht immer nur auf Rang 15. Da haben wir jetzt elf Punkte Vorsprung. Nichtsdestotrotz können wir uns lange noch nicht sicher fühlen“, betont Ruthenkolk.

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