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Duisburg: Kreisliga kompakt
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Wenn die Saison losgeht, will jeder wissen, wo er qualitativ steht. Dabei ist das erste Spiel meistens weniger aussagekräftig als jede Weissagung.

Kreisliga B 1:

30 Tore in sechs Spielen – die Kreisliga zeigt, was in ihr steckt! Natürlich sind die hohen Ergebnisse unter anderem dem Umstand geschuldet, dass vieles erst noch eingeübt werden muss und die Teams auch nur selten ihre eigentliche erste Elf aufbieten können. Deswegen sollte man den ersten Spielen sicherlich keine allzu hohe Bedeutung beimessen. Unterschätzen sollte man sie jedoch auch nicht, schließlich ist so ein Start mit sechs Gegentoren kein Spaß. Der blau-weiße Post SV kann davon sicherlich ein Liedchen singen, beendete man doch zuletzt die Saison auf dem 14. Platz mit deprimierenden 18 Niederlagen aus 26 Spielen. Die neue Spielzeit so zu beginnen, wie die vergangene endete, das kann nicht wirklich im Sinne von Trainer Roland Zink sein, doch noch bleibt ja genügend Zeit, das Blatt zu wenden – immerhin hatte seine Mannschaft das 0:1 erzielt, bevor der Huckinger Torreigen losging.

Da weitermachen, wo man aufgehört hatte, dürfte wohl eher nach dem Geschmack von Mirco Berger sein. Der Ur-Mülheimer, der bereits seit fünf Jahren beim SV Raadt das Training leitet, durfte sich an diesem ersten Spieltag vor allem über die gute Mannschaftsleistung beim 5:1 seiner Mannen gegen Heimaterde II freuen. Dass der Aufstieg zumindest anvisiert ist, darüber besteht nach an der Zeppelinstraße regelmäßigem Fast-Aufstieg kein Zweifel mehr: „Wir dürfen die leichten Spiele nicht mehr herschenken und müssen vor allem darauf achten, uns nicht selbst im Weg zu stehen“, mahnt Berger.

Kreisliga B 2:

Die Aufstiegskandidaten haben schon wieder zugeschlagen – naja, zumindest zum Teil. Während nämlich die lange Zeit dem Duisburger Taxi-Express Konkurrenz machenden Bissingheimer ihr erstes Spiel gewannen (5:0 gegen die Eintracht), ebenso wie SW Duisburg (3:0 gegen Neuenkamp), musste Duissern vorerst die Waffen strecken und sich gegen die Zweite vom DSV geschlagen geben. Das kann am Anfang natürlich mal passieren, doch wenn es nächste Woche gegen die Eintracht geht, werden sich zwei Mannschaften gegenüber stehen, die von der gleichen Motivation angetrieben werden: den verhunzten Saisonstart vergessen machen. Man darf also schon jetzt gespannt sein.

Die fast einzige Nullnummer dieses Spieltags kommt von der Styrumer Straße, Nummer 27. Dort nämlich sind die Grün-Weißen Meiderich-Kicker zu Hause und wollten direkt im ersten Spiel die Gelegenheit nutzen und gegen Mündelheim II nach oben stoßen. Gelungen ist dieser Versuch jedoch nicht. Zwar gab es ein Tor kurz vor der Halbzeit, doch Schütze Manuel Mucha befand sich laut Schiedsrichter Fahri Vural im Abseits. Der psychologische Push für die Halbzeitpause wurde GWR also verweigert, doch es gab ja noch einen zweiten Durchgang. Dessen Höhepunkt befand sich, ganz klassisch, am Ende: in der 90. Minute fällt ein GWR-Spieler im Mündelheimer Strafraum, aber einen Elfmeter gab es nicht. „Das war ein ganz klares Foul“, beschwert sich GWR-Pressesprecher Sascha Münnich. „Selbst der Verteidiger hat nach der Partie zugegeben, dass es einen Elfmeter hätte geben müssen, aber der Schiedsrichter hat das übersehen.“ Ein Start nach Maß sieht natürlich anders aus, aber man kann zumindest darauf aufbauen.

Kreisliga B 3:

Hagenshof und Beeckerwerth trennen sich 0:0. Das ist nicht besonders spektakulär, erst recht nicht wenn man bedenkt, wie stark diese beiden Vereine in der letzten Saison noch aufgespielt haben. Der SVB schoss 80 Tore, Hagenshof lochte sogar stolze 88 Mal ein, wodurch man sich jeweils den zweiten Platz in seiner Staffel erspielte. Das magere Torlos-Remis ist allerdings weniger ein Beweis für abhanden gekommene Durchschlagskraft, sondern vielmehr ein Zeugnis guter Abwehrarbeit und der Erkenntnis, dass ein 0:0 noch immer besser ist, als Risiko zu gehen und drei, vier Buden eingeschenkt zu bekommen.

Während also für die beiden Aufstiegsaspiranten der erste Spieltag zumindest keine Niederlage einbrachte, musste Absteiger Union Hamborn erkennen, dass auch in der Kreisliga B Fußball gespielt wird und ein direkter Wiederaufstieg kein Selbstläufer sein wird. Die Mannschaft von Martin Wolff unterlag überraschend beim C-Liga-Aufsteiger Genc Osman II mit 5:2. Die Gastgeber waren letztes Jahr – wie auch Genc I – extrem torgefährlich und bestätigten diesen Eindruck sogleich in ihrem ersten Spiel der Kreisliga B. Selbstverständlich kann man das auf noch vorhandene Aufstiegseuphorie schieben, aber diese sollte, wie eben auch Unions Abstiegsdeprimierung, über die Sommermonate hinweg eigentlich langsam abgeklungen sein.

Kreisliga B 4:

Das nennt man wohl „Lehrgeld zahlen“. Die Neulinge des Post SV Siegfried mussten mit einem höchst ernüchternden 9:1 den Gang nach Hause antreten. Eigentlich waren sie nicht an die Warbruckstraße gefahren, um sich von der Rhenania demütigen zu lassen, aber am Ende blieb ihnen nicht viel anderes übrig, als mit einem schweren Stein im Gepäck den Heimweg anzutreten: Da muss sich noch einiges tun. Da ja aber nunmal erst nur der erste Spieltag vorbei ist, den man auch als Testlauf ansehen kann, bleibt noch genug Zeit für Veränderung. Und wenn dann der Kader erst wieder vollständig ist und man sich ein wenig an die leicht veränderten Bedingungen gewöhnt hat, dann dürfte mit Sicherheit auch der eine oder andere Sieg herausspringen.

Ähnlich verlief es bei der Partie zwischen Westende und SuS Dinslaken. Zwar war es hier umgekehrt gelagert, dass nämlich ein Absteiger antrat und nicht ein Aufsteiger, aber bestätigt wurde die Favoritenrolle trotzdem. Während Westende in der abgelaufenen Saison noch ein eklatantes Tor-Gegentor-Verhältnis hatten, trumpften sie diesmal gegen den letztjährigen Fast-Absteiger groß auf und ließen beim 5:0-Sieg keinen Zweifel daran, dass sie gar nicht daran denken, länger als nötig in der Kreisliga B zu verweilen. Wenn sie es schaffen, diese Leistung zu bestätigen, dann darf man Westende über die Saison hinweg zwangsläufig vorne erwarten.

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