Essen: Kreisliga kompakt

Spielabbruch und Rücktrittsgedanken

Kreisliga A Essen Nord-West:

Al-Arz Libanon hat erneut zugeschlagen. Was sollte im vierten Saisonspiel auch schon anderes herumkommen, als der vierte Saisonsieg? Mit 3:1 behielt der Aufsteiger bei Wacker Bergeborbeck souverän die Oberhand und hat jetzt schon drei Zähler Vorsprung auf den ersten Verfolger. Der zweitplatzierte TuS 81 Essen-West tat sich am Sonntag dagegen lange schwer, auch wenn das Resultat etwas anderes nahelegt. Zwar siegten die 81er im Stadtteilderby gegen den VfB Frohnhausen am Ende mit 5:1, dazu bedurfte es aber zunächst eines Wachmachers der Gäste, die erst kurz nach der Pause mit 1:0 in Führung gingen. Doch der Ausgleich folgte auf dem Fuß. "Und am Ende hatte Frohnhausen körperlich nichts mehr entgegenzusetzen", sagt TuS-Trainer Oliver Vössing, der mit Platz zwei voll auf Kurs liegt.

Das A-Wort scheut der Coach trotzdem. "Wir haben nicht gesagt, dass wir aufsteigen wollen. Wenn wir unter den ersten Fünf landen, haben wir eine gute Saison gespielt." Derzeit schickt sich neben dem Spitzenreiter Al-Arz ein weiterer Aufsteiger an, dem Vössing-Team das Leben schwer zu machen. Der ehemalige TuS-Helene-Trainer glaubt: "Die haben sich sinnvoll verstärkt und auch für diese Liga einen guten Kader", hat Vössing den SC Phönix auf der Rechnung. Außerdem hat das Team von Arndt Krosch, Phönix-Coach, am Sonntag gegen TuS 84/10 die nächsten drei Punkte eingefahren und belegen nun Platz drei.

Ganz anders stellt sich die Situation beim dritten Aufsteiger dar. Eintracht Borbeck wartet auch nach dem vierten Spieltag noch auf den ersten Punkt in der neuen Spielklasse. Ausgerechnet beim Nachbarn SV Borbeck gab es für das Team von Marcel Müller eine 0:3-Abfuhr. Und die Prognose verheißt nicht viel Gutes: am nächsten Sonntag geht es gegen den ehemaligen B-Liga-Rivalen SC Phönix.

Kreisliga A Essen Süd-Ost:

Wenn man denn am vierten Spieltag schon davon sprechen will... ach, warum eigentlich nicht? Immerhin spielte der Erste gegen den Zweiten und zudem Teutonia gegen Blau-Gelb Überruhr. Da ist der Begriff Spitzenspiel einfach mal angebracht. Entsprechend groß wird die Freude bei den Teutonen gewesen sein, die das Derby mit 2:0 für sich entschieden. Allerdings musste der Spitzenreiter lange zittern nach dem Führungstreffer von Dennis Heller (17.) sorgte Marcel Fernefeld erst in der 90. Minute für die endgültige Entscheidung. Damit hält das Team von Detlef Schneider Tabellenplatz eins. Dahinter mausert sich der FSV Kettwig zur Überraschungsmannschaft der ersten Spieltage. Durch den Dreier gegen den VfL Sportfreunde 07 (3:1) kletterte das Team von der Ruhrhalbinsel auf Rang zwei.

Wenn Überraschungsmannschaften Höhenluft atmen, legt das nahe, dass die Arrivierten auf Tauchstation sein müssen. Dass es aber gleich so dramatisch ausfallen muss wie beim FC Kray II... Während es bei der Ersten in der Landesliga vortrefflich läuft, geht bei der Reserve gar nichts zusammen. Dabei hat der Unterbau sogar schon ein Spiel mehr auf dem Buckel als 16 andere Teams. Dennoch gelang dem Team vom Trainerduo Thomas Söllenböhmer / Björn Hillebrand in den ersten fünf Saisonspielen noch nicht ein Treffer. Zwar kassierten die Kicker von der Buderusstraße auch erst vier Gegentreffer, dennoch ist Söllenböhmer allmählich mit seinem Latein am Ende. Vor allem die 0:2-Niederlage gegen Fortuna Bredeney am Sonntag schmerzt. "Wir haben zwar wieder mal nur auf ein Tor gespielt, aber keine klare Chance herausgespielt. Das ist schon bitter", beklagt der 45-Jährige. Selbst die kurzfristig ausgelobte Sonderprämie für den ersten Torschützen zeitigte nicht den gewünschten Erfolg. Und so langsam kommt der Coach ins Grübeln: "Wir wollten eigentlich aufsteigen und das läuft im Moment total daneben. Einfach abhauen will ich ja auch nicht, aber man macht sich schon seine Gedanken. Das Spiel gegen Mintard wollen wir noch mal abwarten, irgendwann muss der Knoten ja platzen."

Vielleicht sollten sich die Krayer mal in Byfang umhören. Der Bezirksliga-Absteiger kam zunächst überhaupt nicht in Tritt und holte in den ersten drei Partien nicht einen Zähler. Ausgerechnet gegen den SV Kupferdreh gelang nun aber der Befreiungsschlag: Vor heimischem Publikum siegte die Borussia mit 2:0.

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