Zusammen spielten sie zwischen 1994 und 1996 mit Uerdingen in der Bundesliga. „Wir hatten ein gutes Verhältnis und freuen uns aufs Wiedersehen“, sagt Steffen, „aber das ist nicht das Entscheidende“. Schließlich geht es am Sonntag um nicht weniger als den Titel in der Weststaffel. Vier Punkte Vorsprung und ein Nachholspiel hat Schalke in der Hinterhand.
Doch falls Mönchengladbach wie in allen bisherigen Partien im Jahr 2012 auch gegen S04 einen Sieg einfahren sollte, dann würde sich die Lage radikal verändern. Schließlich findet Schalkes Nachholspiel ausgerechnet gegen Dortmund statt – ein Dreier wäre da keine Selbstverständlichkeit. „Wir rechnen immer mal wieder, aber die Profis machen es uns mit der Floskel, dass man von Spiel zu Spiel denken muss, vor. Das stimmt nämlich irgendwie“, findet Steffen.
Tatsächlich haben seine Jungs mit dem Kantersieg gegen Ahlen schon einmal eine Duftmarke vor dem Gipfeltreffen gesetzt. Doch Steffen hält sich zurück. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir noch einmal 7:0 gewinnen werden“, lächelt Steffen, um dann zu erklären: „Die Schalker sind in einer blendenden Verfassung. Ich hoffe, dass wir auf Augenhöhe sind.“
Davon darf man mit Sicherheit ausgehen, auch wenn der Einsatz der beiden Innenverteidiger Christoph Zimmermann (Schulterprobleme) und Meik Karwot (Leistenprobleme) noch ein wenig auf der Kippe steht. Steffen würde jedenfalls der Deutschen A-Jugendmeisterschaft 1987 mit Uerdingen (aber ohne Grauer) als Spieler nur zu gerne eine weitere als Trainer folgen lassen: „Ich bin sehr ehrgeizig und freue mich über jeden Titel, den man kriegen kann. Schließlich gehört Siegeswille auch zur Ausbildung. Wir werden alles dafür tun, Schalke das Leben schwer zu machen.“