Für das Interview nach dem Spiel quälte sich Kofi Twumasi extra aus der Eistonne. Nach seinen ersten vollen 90 Minuten bei Rot-Weiß Oberhausen hatte er die auch bitter nötig. Der 24-Jährige machte beim 3:1 gegen Alemannia Aachen sein erstes Spiel von Anfang an – mehr als anderthalb Jahre nach seiner Verpflichtung.
Harter Start für Twumasi
Zu Beginn hatte es Twumasi erst einmal schwer. Abstimmungsfehler und leichte Defizite im Stellungsspiel begleiteten die Anfangsphase des US-Amerikaners: „Ich habe lange nicht gespielt. In den ersten fünf Minuten musste ich mich erstmal an das Tempo des Spiels gewöhnen. Danach wurde es dann leichter für mich.“ Lange dauerte Twumasis Eingewöhnungsphase nicht, in den folgenden Zweikämpfen ging der 24-Jährige immer als Sieger hervor.
In seinem ersten Spiel von Beginn an schmiss Mike Terranova Twumasi direkt mal auf eine ungewohnte Position. Der gelernte Sechser spielte gegen Aachen zusammen mit Tanju Öztürk und Pierre Fassnacht in der Dreierkette. Unzufrieden war der RWO-Trainer nach dem Spiel aber nicht: „Ich finde, dass (Kofi) es ordentlich gemacht hat. Er hat zum Ende des Spiels viele Bälle per Kopf geklärt und glaube ich auch keinen Zweikampf verloren.“
Twumasi ersetzte verletzten Obst
Dass Twumasi gegen Aachen überhaupt zum Einsatz kam, ist durch eine wahrscheinlich langwierigere Verletzung von Jeffrey Obst zu erklären. In der Trainingswoche vor dem Spiel zog sich der zuvor so formstarke Verteidiger eine Zerrung in der Leiste zu. Für Twumasi kam die frohe Kunde des Startelfeinsatzes sehr kurzfristig: „Mike Terranova hat mir am Tag vor dem Spiel gesagt, dass ich spiele. Er meinte, dass ich gut genug für diese Liga sei und er großes Vertrauen in mich habe. Das hat es mir direkt leichter gemacht.“
Laut Mike Terranova fehlt Jeffrey Obst den Kleeblättern noch länger als nur im Spiel gegen Alemannia Aachen. Für Twumasi ist das vielleicht die Chance, die er in den vorherigen anderthalb Jahren nie bekam. Die nötige Robustheit für die Regionalliga bringt der 24-Jährige definitiv mit. Wenn er in den kommenden Spielen die Abstimmung mit den Mitspielern schrittweise verbessert, wird Terranova bald ein Luxusproblem in der Dreierkette haben.