Bei seiner Vorstellung wurde unter den Anhängern des türkischen Erstligisten Fenerbahce Istanbul nahezu ein Volksfest gefeiert - seine ersten beiden Einsätze im Trikot des Vereins, über den er sagte, dass er ihn immer geliebt habe und sehr schätze, hat er nun hinter sich. Und gleich in seinem zweiten Spiel für das Team vom Bosporus ging es für Mesut Özil und seine Teamkollegen in das absolute Topduell der Süper Lig: Der Tabellenführer empfing den Zweiten, es hieß Fenerbahce gegen Galatasaray.
Und den Heimeinstand für seinen neuen Klub dürfte sich Özil sicherlich anders vorgestellt haben. Fenerbahce verlor das Duell der Giganten mit 0:1 durch ein Tor von Mostafa Mohamed (54.) und gab somit auch die Tabellenführung aus der Hand. Beide Klubs aus der türkischen Metropole haben nun 48 Punkte, Galatasaray jedoch die bessere Tordifferenz. Mit Besiktas Istanbul ist ein weiterer städtischer Vertreter direkter Verfolger auf Platz drei, der drei Punkte, aber auch ein Spiel weniger hat als die beiden Rivalen.
Wer im zweiten Spiel auf die erste Torbeteiligung Özils im Fener-Dress gehofft hatte, der schien in Minute 75 erhört zu werden: Der nach 62 Zeigerumdrehungen eingewechselte ehemalige Nationalspieler flankte in den Strafraum, wo Mitspieler Ozan Tufan den Ball per Kopf ins lange Eck verlängerte - der vermeintliche Ausgleichstreffer wurde jedoch nach langwieriger Untersuchung durch den Videoassistenten zurückgenommen.
Rückkehr zu Schalke 04 vorzeitig ausgeschlossen
Für Özil, der bei seinem vorherigen Klub FC Arsenal keine Rolle mehr spielte und für diese Saison weder zur Premier League noch zur Europa League angemeldet worden war, war es Spiel zwei nach seinem Debüt für Fenerbahce, das er am Dienstag beim 2:1-Erfolg bei Hatayspor feierte. Bei der Vorstellung des 32-Jährigen hatte der Präsident der Blau-Gelben, Ali Koc, eine Lobrede auf den Neuzugang gehalten. „Dieser Transfer wird uns ganz sicher zu neuen Rekorden führen. So Gott will, werden wir alle zusammen mit der Familie von Mesut die nächsten Erfolge feiern. Der türkische Fußball wird durch Özil gewinnen", hatte er erklärt.
Özil selbst hatte den Transfer wie folgt kommentiert: „Ich bin wirklich sehr aufgeregt und richtig glücklich. Es war ein Traum für mich. Das wird eine ganz tolle Verbindung für uns. Ich war schon immer Fan.“
Eine Rückkehr zu seinem einstigen Verein FC Schalke 04, der aktuell in der Bundesliga gegen den Abstieg kämpft, hatte er vor seinem Wechsel in die Türkei vorzeitig ausgeschlossen. "Ich will Sead Kolasinac nicht die Show stehlen. Nein, aber um ehrlich zu sein werde ich immer Sympathien für Schalke haben und ich wünsche ihnen aus tiefstem Herzen nur das Beste. Aber es ist momentan keine wirkliche Option für mich...", ließ Özil, der nach seiner Zeit bei Rot-Weiss Essen zwischen 2005 und 2008 die Schuhe zunächst für die U19 und dann für die erste Mannschaft der Knappen schnürte, Mitte Januar auf Twitter verlauten.