Ausgangslage: Zwei Wochen waren vergangen seit der knappen 2:3-Niederlage von Borussia Dortmund im deutschen Klassiker gegen Bayern München. Für den BVB, der sich so vor dem Spieltag auf Platz drei der Bundesliga-Tabelle wiederfand, galt es, nach der zweiten Saisonniederlage sowie der Länderspielpause zurück in die Erfolgsspur zu kehren. Dem Gegner Hertha BSC Berlin gelang vor zwei Wochen dagegen erstmals seit dem ersten Spieltag wieder ein Sieg.
Personal: Alle Augen waren im Vorfeld der Partie auf das Ausnahmetalent Youssoufa Moukoko gerichtet – der frisch gebackene 16-Jährige wurde von BVB-Coach Lucien Favre direkt für das Spiel bei der Hertha in den Kader beordert und fand sich auf der Dortmunder Reservebank wieder. Mit Blick auf die Anfangsformation nahm Favre im Vergleich zum Bayern-Spiel drei Änderungen vor: Für Thomas Delaney, Giovanni Reyna und Jadon Sancho rückten Emre Can, Mahmoud Dahoud und Julian Brandt in die Startelf, was eine Umstellung zurück von Vierer- auf Dreierkette bedeutete.
Rückstand: Nach 33 Minuten fasste sich der Brasilianer Matheus Cunha ein Herz und erzielte mit einem überlegten Distanzschuss aus etwas über 20 Metern zentraler Position die Führung für die Hertha. Es war das fünfte Saisontor des Offensivspielers.
Blitz-Doppelschlag: Keine zwei Minuten dauerte es dann nach der Pause, ehe der BVB zum Ausgleich kam. Can setzte sich auf rechts durch, spielte den Ball nach innen und Haaland war zur Stelle – der Stürmer musste nur noch den Fuß hinhalten – 1:1. Wiederum zwei Zeigerumdrehungen später hatte Schwarz-Gelb die Partie gedreht: Brandt steckte durch zu Haaland, der mit einem trockenen Schuss aus halblinker Position zum 1:2 vollstreckte. Für die Hertha ging das alles etwas zu schnell.
Lupenreiner Hattrick: Plattenhardt nach 62 Minuten mit einem Katastrophen-Rückpass, den Haaland abfing und anschließend problemlos Hertha-Schlussmann Alexander Schwolow umkurvte.
Debüt-Tor: Knapp 70 Minuten waren gespielt, als Raphael Guerreiro den Ball nach Vorlage von Thomas Meunier im Sitzen zu seinem ersten Saisontor verwertete – 1:4, die Hertha geriet ins Wanken.
Anschluss: Manuel Akanji verursachte dann in der 78. Minute einen fragwürdigen Foulelfmeter – Matheus Cunha interessierte das wenig, der Top-Torschütze der Berliner verwandelte überlegt zum 2:4.
Wieder Haaland: Nur eine Minute später war der alte Abstand wieder hergestellt. Jude Bellingham bediente Haaland, der trocken zum 2:5 einnetzte und somit sein zehntes Saisontor erzielte (80.).
Historischer Augenblick: Nach 85 Minuten kam der jüngste Spieler aller Zeiten zu seinem Bundesligadebüt: Moukoko wurde für den vierfachen Torschützen Haaland eingewechselt – er löst Nuri Sahin hab, der bei seinem Debüt genau elf Monate älter war.
Fazit: Zwar ohne Moukoko-Tor, doch mithilfe eines vierfachen Erling Haaland findet Borussia Dortmund zurück in die Erfolgsspur und springt vor dem Champions League-Spiel am Dienstag gegen Brügge zurück auf Platz zwei der Bundesliga.